Fixkosten bestimmen die Wirtschaftlichkeit einer Investition in Produktionsanlagen erheblich. Je höher die Fixkosten sind, desto höher ist die Ausbringung, an der der Break-Even-Punkt erreicht wird. Vor allem in Zeiten schlechter wirtschaftlicher Bedingungen mit ungewisser Nachfrage versuchen die Unternehmen daher, ihre Fixkosten möglichst gering zu halten. Da für die Herstellung einer Leistung jedoch immer wirtschaftliche Voraussetzungen notwendig sind, ist eine vollständige Eliminierung von Fixkosten in Produktions- oder Dienstleistungsunternehmen nicht möglich. Eine Reduktion kann jedoch durchaus erreicht werden:
- Kapazitätsausweitungen müssen nicht unbedingt im eigenen Unternehmen erfolgen. Fixkostenträchtige Arbeitsgänge mit aufwändigen Maschinen können auch ausgelagert werden, sodass die Eigenproduktion durch den Einkauf der entsprechenden Leistung ersetzt wird. Sinkt die Nachfrage, wird der Einkauf reduziert, steigt sie, steigt auch der Einkauf. Fertigungskosten werden zu Materialkosten und damit variabel.
- Funktionen des Unternehmens, die nicht zur Kernaufgabe gehören, können ausgelagert und je nach Bedarf eingekauft werden. Dazu gehört z. B. die Datenverarbeitung. Zwar wird auch ein großer Teil der IT-Leistung unabhängig von der Beschäftigung benötigt und eingekauft werden müssen. In vielen Bereichen kann jedoch durch Einschränkung der Dienstleistung oder deren Ausweitung eine Anpassung an die Beschäftigung erfolgen.
- Lizenzkosten, die oft als Pauschalsumme pro Jahr vereinbart werden, können auch abhängig von den hergestellten Mengen gezahlt werden. Hier sind Vertragsveränderungen notwendig.
- Durch den Einsatz von Mitarbeitern, die über Zeitarbeitsfirmen eingekauft werden, lassen sich Personalkosten variabler gestalten. Neue Mitarbeiter werden schnell beschafft, wenn die Nachfrage steigt. Sinkt sie, werden die Verträge mit den Zeitarbeitsunternehmen gekündigt. Das ist in der Praxis ohne lange Fristen möglich.
- Bei der Beschaffung neuer Maschinen kann darauf geachtet werden, möglichst universell einsetzbare Anlagen zu kaufen. Diese können im eigenen Unternehmen andere Aufgaben übernehmen, wenn die Nachfrage in den ursprünglichen Bereichen sinkt. Unter Umständen ist auch der Verkauf der Leistung dieser Anlagen auf dem Markt an andere Hersteller möglich.
Durch die Senkung der Fixkosten verringert sich das unternehmerische Risiko. Sind Dritte (Zeitarbeitsfirmen, Zulieferer) an der Risikoübernahme beteiligt, stellen diese jedoch das übernommene Risiko in Rechnung. Die Marge für den Unternehmer, der auf diese Art und Weise seine Fixkosten senkt, wird somit geringer. Das muss jedoch nicht zwangsläufig so sein. Die Partner, die beim Abbau der Fixkosten helfen, bieten diese Leistung nicht nur einem Unternehmen an. Sie sind in der Lage, die Nachfrageschwankungen eines Kunden mit denen anderer Kunden zu kompensieren. Daher kann sich diese Vorgehensweise für beide Seiten rechnen.