Viele Unternehmen sind klassisch in eine Controlling- und eine Accounting-Organisation unterteilt. Somit findet man bei Unternehmen aller Größen einen Leiter Controlling und einen Leiter Accounting. Die zunehmende Konvergenz des externen und internen Berichts- und Rechnungswesens eröffnet Möglichkeiten für alternative Organisationsmodelle. Selbstverständlich werden weiterhin auf der Managementebene tiefgreifende Controlling-Skills sowie Expertise im Bereich Buchhaltung notwendig sein; nichtsdestotrotz lässt sich dies alternativ abbilden. So kann das Zusammenführen des Leiters Controlling und des Leiters Accounting für mittelständische Unternehmen ein Weg sein, Synergien voranzutreiben.
Factory-Ansatz
Ebenfalls möglich ist die Aufteilung in einen Verantwortlichen für das externe und interne Reporting mit einem starken Fokus auf Steuerung sowie einem Verantwortlichen für eine Serviceorganisation, in der naturgemäß der Schwerpunkt auf transaktionale und Accounting-nahe Prozesse gelegt wird. So lässt sich ein stringenter Factory-Ansatz umsetzen, bei dem transaktionale Tätigkeiten zentralisiert werden. Dies ermöglicht eine effektive und effiziente Umgestaltung der Organisationsstruktur (s. Abb. 3).
Abb. 3: Strukturierung in Serviceorganisationen und Factories
Wie Abb. 3 verdeutlicht, geht es nicht nur um klassische Shared Services im Accounting, sondern auch um Factory-Ansätze im Reporting. Viele Unternehmen haben bereits Reporting Factories eingeführt oder sind gerade dabei. Diese "Fabriken" befassen sich mit dem transaktionalen Berichtsprozess sowohl für das externe als auch für das interne Berichtswesen. Idealerweise erzeugen die Reporting Factories Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen mit identischen Strukturen für interne und externe Adressaten. Darüber hinaus werden Berichtsanforderungen für das externe Rechnungswesen im Anhang und Anforderungen des internen Berichtswesens in regelmäßigen Berichtsmappen oder Self Service Reporting Tools abgedeckt.
Einheitliche Governance-Regeln
Warum unterstützen diese Organisationsmodelle eine Zusammenführung des externen und internen Berichts- und Rechnungswesens? Durch die Übertragung der transaktionalen Prozesse in eine Factory oder Serviceorganisation wird organisatorisch sichergestellt, dass nach einheitlichen und durchgängigen Governance-Regeln gebucht wird und diese Daten unternehmensweit einheitlich verarbeitet werden.
Ein Großteil der Unternehmen in Deutschland greift mittlerweile auf Ansätze unter Einbeziehung von Serviceorganisationen zurück. Die hierdurch forcierte Harmonisierung und Standardisierung ist ein wichtiger Faktor zur Konvergenz des Berichts- und Rechnungswesens.