Dr. Mark-Steffen Buchele, Rainer Pollmann
Woher der Anstoß kommen kann
Machen Sie sich klar, warum in Ihrem Unternehmen Kommunikationscontrolling eingeführt werden soll. Was versprechen sich der oder die Auftraggeber davon? Anhand unserer vier Typen haben wir ebenso typische Situationen und Anlässe exemplarisch ausgeführt:
Einzelkämpfer
Die Einführung eines Kommunikationscontrollings wird von der Geschäftsleitung aus unterschiedlichen Gründen, wie Kostenersparnis, Prozessoptimierung oder Transparenz erwünscht oder gefordert. Der Kommunikationsbereich bzw. Einzelkämpfer wird in die Pflicht genommen, allein oder zusammen mit dem Controlling-Fachbereich für eine Implementierung zu sorgen.
Teamplayer
Die Einführung eines Kommunikationscontrollings wird vom Leiter der Unternehmenskommunikation gewünscht, um für die Zukunft gewappnet zu sein und professionell zu steuern. Meist soll damit der Bereich Unternehmenskommunikation aufgewertet, ihm eine bessere Position im Unternehmen verschafft werden – und ein höheres Budget. Die Größe des Bereichsbudgets drückt in der Sprache des Unternehmens auch dessen Bedeutung aus. Langfristiges Ziel des Leiters Unternehmenskommunikation ist es, dauerhaft Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen und sie mitzugestalten.
Beziehungsgestalter
Die Einführung eines Kommunikationscontrollings wird vom Leiter der Unternehmenskommunikation gewollt, da er sich permanent rechtfertigen und für Kosten verantworten muss. Die zum Teil hohen Aufwände für Aufbau und Pflege der Kommunikationsprozesse sowie die damit verbundenen Erfolge sind aber nicht sicht- und nachweisbar. Kommunikationscontrolling soll hier Abhilfe schaffen.
Kanal-Experten
Die Einführung eines Kommunikationscontrollings wird von einem Verantwortlichen eines Kommunikationskanals angeschoben, zunächst auf den eigenen Kanal beschränkt. Der Nachweis soll geführt werden, dass der Kanal (und damit der Verantwortliche) besser für das Unternehmen ist (also "mehr Wert schafft") als die anderen Kanäle, Medien oder Touchpoints.
So unterschiedlich die Motive auch sein mögen, deutlich wird aus unserer Sicht und Erfahrung in jedem Fall: Bei der Einführung eines Kommunikationscontrollings geht es immer um die Transparenz und Legitimität von Kosten, Erfolgsnachweise von einem oder mehreren Kommunikationsbereichen verbunden mit größerem Einfluss und Budget sowie Optimierungen im Sinne des Unternehmens. Warum diese und weitere Punkte für Unternehmen so wichtig sind, zeigt Kapitel 2.5.
Einer der wichtigsten Treiber für die Einführung von Kommunikationscontrolling sind die beteiligten Personen und Ihre eigene Rolle dabei.
Klarheit über Motive und Hintergründe verschaffen
Verschaffen Sie sich deshalb so früh wie möglich Klarheit über Hintergründe, Besonderheiten und Motivation von Beteiligten, Zielpersonen und Auftraggeber. Damit stärken Sie Ihre Rolle und die damit verbundenen Aufgaben.