Mag. Claudia Maron, Anja Burgermeister
Im Jahr 2020 erfolgte ein Paradigmenwechsel – DATEV integriert sein Nachhaltigkeitsengagement und die daraus abgeleiteten Ziele in die Unternehmensstrategie. Als Querschnittstrategie ist nachhaltiges Wirtschaften eine Leitplanke für alle weiteren Teile der Unternehmensstrategie. Das ausdrückliche Commitment seitens des Managements ist ein Meilenstein.
Wesentlicher Beitrag des Controllings ist es, die Nachhaltigkeitsstrategie für die nächsten drei Jahre gemeinsam mit den Umwelt- und Sozialbeauftragten auszuarbeiten. DATEV hat sich zum Ziel gesetzt, ökologische und soziale Aspekte noch stärker im eigenen Geschäftsmodell zu verankern. Daraus haben sich fünf strategische Stoßrichtungen entwickelt, die den Takt für die mittelfristigen Maßnahmen vorgeben (s. Abb. 2).
Abb. 2: Strategische Stoßrichtungen
Nachhaltigkeit stärker in der internen Unternehmenssteuerung zu verankern und darüber zu berichten, schafft Transparenz. Dazu gehören vor allem die Anpassung der KPIs an die neue digitale Ausrichtung des Unternehmens, die noch stärkere Verankerung bei Entscheidungen auf Workstream-Ebene sowie in der externen Wertschöpfungskette. DATEV wird bis 2030 klimaneutral. CO2-Emissionen bis dahin auf Null senken, die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern und durch passende Mobilitätskonzepte überzeugen, sind hier die Schwerpunkte. Die sozialen Aspekte sind vielfach ein Fortführen bestehender Initiativen, wie z. B. Diversität, barriereärmere Arbeitswelten, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Fokus in der Nachkrisenära wird New Work sein und wie wir zukünftig gemeinsam miteinander arbeiten werden. Umfragen unter Mitarbeitenden zeigen eine starke Tendenz zu mehr Selbstbestimmtheit und mehr Home-Office. Physische Anwesenheiten soll es für Projekt- oder Teamthemen geben. Vorausgesetzt, es handelt sich nicht um eine Tätigkeit in der Produktion.
Neu hinzugekommen ist der Fokus, das DATEV Portfolio grüner zu gestalten. So hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, zukünftig energieeffiziente und barriereärmere Software zu entwickeln. Darüber hinaus ist die Erschließung neuer Beratungsfelder "Responsible Business" denkbar. Bereits heute erfolgt eine Beratung zu Fördermitteln (KfW, BAFA). Die Nachfrage zu nachhaltigem Wirtschaften wird weiter zunehmen.
Neben der strategischen Integration ist es wichtig, den Fortschritt der Maßnahmen zu monitoren. Gerade hier ist das Controlling gefordert, in dem es bei der Entwicklung relevanter KPIs unterstützt. Diese haben zum einen Steuerungsfunktion wie die CO2-Wirkung, Weiterbildungstage oder die Energieeffizienz in Softwareprodukten. Zum anderen wird dies durch ein Set an Kennzahlen ergänzt, die eher Informationsfunktionen besitzen, z. B. Anzahl der E-Bikes oder die Anzahl gepflanzter Bäume.
Wichtig ist zudem die Zusammenarbeit mit anderen funktionalen Einheiten wie der Marken-, HR- und der Finanzabteilung. Erst durch die Einbindung in die Marke werden nachhaltige Themen mit DATEV und seinen Dienstleistungen stärker assoziiert. Das grüne DATEV-Logo wird noch grüner – immer mehr ökologische und soziale Themen werden zu Kernthemen des Unternehmens. Inzwischen ist daraus ein unternehmensweiter CSR-Jour-fix entstanden. Alle Kommunikationsthemen werden gemeinsam auf die Reise gebracht.