Dr. Peter Müller-Pellet, Dr. Markus Kottbauer
Der zeitliche und finanzielle Aufwand, der mit einer CSR-Implementierung einhergeht, kann sich für Unternehmen nur rechnen, wenn sie ihr CSR-Engagement adäquat kommunizieren. Dabei gilt es, folgende Fragen glaubwürdig zu beantworten:
- Wer sind wir?
- Woran glauben wir?
- Was machen wir?
Wem es gelingt, darauf stichhaltige und klare Antworten zu formulieren und diese über die richtigen Kanäle mit den richtigen Empfängern zu teilen, verbessert nicht nur seine CSR-Politik, sondern auch seine Reputation.
2.5.1 Interne Kommunikation
Über das Intra- oder Internet, in firmeninternen Publikationen, Aussendungen oder bei internen Veranstaltungen und Besprechungen können Firmen einen CSR-Dialog mit den Mitarbeitern in Gang setzen. Im Vordergrund sollten dabei Ziele, aber auch Erfolge und Misserfolge bei der Realisation des CSR-Umsetzungsplans stehen. Wer dafür sorgt, dass die CSR-Kommunikation kein Monolog von Seiten der Geschäftsführung, sondern ein Gedankenaustausch ist, kann sie nutzen, um Verbesserungsvorschläge zu sammeln und gleichzeitig die Motivation der Mitarbeiter zu stärken.
2.5.2 Externe Kommunikation
Auch Kunden, Lieferanten und Partner eines Unternehmens haben immensen Einfluss auf die Art und Weise, wie das CSR-Engagement in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Ob glaubhaft oder nicht – darüber entscheidet nicht zuletzt die externe Kommunikation. Denkbare Kommunikationskanäle sind die Homepage, soziale Medien, Firmenbroschüren, Presseaussendungen, Werbung in Print- und Funkmedien oder öffentliche Veranstaltungen. Dabei gilt es, das Engagement so ganzheitlich wie möglich darzulegen, Motive und Ziele zu thematisieren und offen mit Erfolgen und Misserfolgen umzugehen. Wenn die externe CSR-Kommunikation wahrheitsgemäß und authentisch ist (und CSR nicht nur aus Marketing-Zwecken betrieben wird), kann sie von großem Vorteil sein.
2.5.3 Stakeholder-Dialog
Insbesondere die Kommunikation mit relevanten Interessengruppen entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg einer CSR-Politik. Entscheidend sind regelmäßige Dialoge, die interne und externe Stakeholder (etwa Partner, Nachbarn oder lokale Politiker) in die CSR-Prozesse einbinden und dem Unternehmen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, sein Engagement objektiv bewerten zu lassen. Durch solch einen Austausch entwickeln sich Stakeholder zu wertvollen Partnern auf Augenhöhe, was wiederum immensen Einfluss auf die Außenwirkung und Qualität von CSR hat.
BÖRLIND INSIGHTS |
„Börlind war nie nicht nachhaltig – wir haben unser Engagement aber viele Jahre als selbstverständlich angesehen und nicht kommuniziert. Als Geschäftsführung in der dritten Generation ist uns deshalb besonders wichtig, dass wir unseren unternehmerischen Einsatz für Mensch und Umwelt so sichtbar wie möglich machen. Nicht nur für Kundinnen und Kunden, die besser informiert denn je sein möchten, sondern auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst, die stolz auf das sein können, was sie erreicht haben. Unser PR-Team besteht inzwischen aus 11 Mitarbeiterinnen, von denen 4 für unsere Onlinekommunikation zuständig sind. Unsere Website, unser Newsletter, aber auch unsere Facebook- und Instagram-Seiten sind dabei die wichtigsten Kanäle, auf denen wir unsere "Mission 2025", erreichte Ziele und kurze Botschaften zum Thema Nachhaltigkeit teilen. Bei der Entscheidung für die Zusammenarbeit mit bestimmten Influencern ist Nachhaltigkeit das relevanteste Kriterium. Um unsere Botschaft weiter zu verbreiten, nutzen wir auch unseren Außendienst, der Verkäuferinnen und Verkäufer am Point of Sale schult, damit die Informationen direkt bei den Endverbraucherinnen und Endverbrauchern ankommen. Unsere Handelspartnerinnen und Handelspartner vor Ort sind wichtige Impulsgeber. Bei direkten Feedbacks unserer Endverbraucherinnen und Endverbraucher sowie unserer Mitbewerberinnen und Mitbewerber haben wir jederzeit ein offenes Ohr. Mit einem unserer größten Händler haben wir ein gemeinsames strategisches Projekt, um unsere Zusammenarbeit nachhaltig zu gestalten. Erste Erfolge sind optimierte Warensendungen und gemeinsame Baumpflanzaktionen.” – Alicia Lindner |