Seit vielen Jahren hält sich Excel hartnäckig als die meistverwendete Software für Planungsanwendungen im Controlling. Dabei stoßen Excel-basierte Planungsanwendungen längst an ihre Grenzen und hindern viele Unternehmen daran, ihre Planungsprozesse an die heutigen Anforderungen anzupassen.
1.1 Warum Excel die Planungslandschaft dominiert
Die meisten Planungssysteme werden im Controlling erstellt und gepflegt. Da Excel das Arbeitswerkzeug Nr. 1 der Controller ist, haben sie ein hohes Vertrauen in dieses Tool und wissen, dass sie nicht auf externe Hilfe angewiesen sein werden. Im Gegenzug nehmen sie in Kauf, dass die Nutzung von Excel bei der Planung erhebliche Prozessprobleme, Koordinationsprobleme und Sicherheitsrisiken generiert und fehleranfällig ist.
Bereits in den 1990er Jahren wurden Datenbanken entwickelt, die die Daten sowie die zentralen Strukturen und die Geschäftsmodelllogik von lokalen Berechnungen und der einfachen Benutzeroberfläche von Excel trennen. Die bekanntesten Produkte sind TM1 von Applix (heute IBM) und Essbase von Arbor Software (heute Oracle). Der Name Essbase leitet sich aus "Extended Spreadsheet Database" ab und steht damit für das Konzept dieser Technologien. Controllingbereiche, die eine solche Software einsetzen und entsprechendes Entwicklungs-Know-how aufgebaut haben, genießen alle Vorteile einer multidimensionalen, datenbankgestützten Tabellenkalkulation. Es ermöglicht ihnen zudem ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von der eigenen IT oder externen Beratern.
1.2 Die Grenzen von Excel
Die Verbindung von Daten, Logik, Struktur und Oberfläche macht Excel zu einem einzigartigen Werkzeug, das heute und auch in der Zukunft wohl kaum in der Geschäftswelt ersetzbar sein wird.
Gleichzeitig ist genau diese Kombination das größte Hindernis und bringt Berichts- und Planungsanwendungen schnell an ihre Grenzen. Die zweidimensionale Orientierung in Spalten und Zeilen ist einfach zu verstehen und umzusetzen, aber wachsende Anforderungen benötigen zusätzliche Dimensionen und Ausprägungen. Logiken in Form von Zellberechnungen und Zellbezügen müssen bei jeder kleinen Erweiterung konsistent kopiert und angepasst werden.
In der Regel fangen Excel-Planungsanwendungen klein an und werden dann mit jeder Planungsrunde erweitert. Vereinfachen geht meist nicht, weil unklar ist, welche Auswirkungen dies auf die bestehende Logik hat. Im Endstadium entstehen Excel-Welten mit mehr als 30 Tabellenblättern, Referenzen in andere Dateien, undurchsichtigem VBA-Code und Dateigrößen, die sehr lange Lade- und Speicherzeiten erfordern. Willkommen in der Excel-Hölle!
Abb. 1: Häufige Fehler im Zusammenhang mit Excel-basierten Planungsanwendungen
Umfangreiche Excel-Anwendungen können meist nur von dem Experten angepasst und weiterentwickelt werden, der die Anwendung selber erstellt hat oder schon seit vielen Jahren betreut. Unternehmen gehen damit Risiken ein und machen sich in ihren Planungsprozessen von einzelnen Personen abhängig.
Viele Excel-Anwendungen mit fehlerhaften Formeln und Eingaben
In den meisten Projekten, in denen cubus Excel-basierte Lösungen durch eine datenbankgestützte Lösung ersetzte, kam man nicht auf die gleichen Gesamtergebnisse, wie die Excel-Anwendung. In 95 % der Fälle liegt das Problem in nicht sauber kopierten Formeln oder durch Werte überschriebenen Formeln.