Warum fangen wir Schlüsselpersonen des Projektes zusammen, ignorieren Hinweise auf deren angeblich fehlende Kreativität und führen sie durch eine straffe Agenda? Weil wir die relevanten Themen gemeinsam auf den Tisch bringen wollen. Weil wir echte Resultate wollen. Weil wir Orientierung schaffen wollen. Weil wir umsetzbare Entscheidungshilfen ableiten wollen. Aus dem Wissen und den Erfahrungen einzelner Personen werden Wissen und Erfahrungen der gesamten Organisation. Kenntnisse, Erfahrungen und neue Einblicke werden geteilt, und das sorgt dafür, dass das Projektteam eine stabile und belastbare Zuversicht entwickelt, auch in unsicheren Zeiten ihre Ziele erreichen und wirklich brauchbare Resultate liefern zu können.
Mehr Einblick in die aktuelle Situation und größere Zuversicht, mit verständlichen Zielen zu einem guten Ergebnis beitragen zu können, bringen allein noch keinen Mehrwert. Erst wenn alle Beteiligten sich darauf verständigen, die Erkenntnisse und Ergebnisse in konkrete Schritte umzusetzen und diese auch zu tun, ist die dem Workshop zugrunde liegende Frage auch beantwortet: Ziel muss es sein, dass jeder Einzelne diesen nächsten Schritten zustimmt. Die gemeinsame Arbeit ist getan, wenn:
- neue Einblicke in die aktuelle Situation des Projektes entstehen,
- das Wissen aller Beteiligter so geteilt wird, dass es greifbar wird,
- das Team zuversichtlich ist, auf Basis dieses Wissens zu handeln,
- alle Beteiligten diesem Handeln auch grundsätzlich zustimmen.
Das zentrale Anliegen ist, dabei zu unterstützen, komplexe Strukturen und Prozesse deutlicher als bisher zu verstehen. Dazu braucht es die Anstrengungen der Schlüsselpersonen, die nicht die immer wieder gleichen hohlen Phrasen hören wollen, sondern umsetzbare Strategien diskutieren und glaubwürdig sowohl "projektintern" als auch an die Stakeholder kommunizieren wollen.
Umgesetzt wird das Konzept, indem im Rahmen eines intensiven Workshops ein aus den Projektmitarbeitern und Stakeholdern bestehendes Bild gebaut wird. Damit testen die Workshopteilnehmer Szenarien und mögliche Zukünfte: Rollen, Beziehungen und Abläufe werden mithilfe dreidimensionaler LEGO-Modelle diskutiert, verändern sich im Laufe des Workshops und liefern eine solide Grundlage für künftige Entscheidungen. Dieser Ansatz ist radikal anders als übliche Herangehensweisen, in denen oft nicht alle Mitwirkenden die Möglichkeit haben, die für ein gemeinsames Bild wichtigen eigenen Erkenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen einzubringen. Spielerische Konzepte wie LEGO SERIOUS PLAY schaffen von der ersten Minute eine Umgebung mit ausgeglichenen Ausgangsbedingungen für alle Beteiligten und sorgen für mehr Aufmerksamkeit, mehr Spaß und bessere Ergebnisse, wenn es um echte Beteiligung in Projekten geht.
"Ich werde ab morgen dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben: Ich werde denen die Hand reichen (zeigt auf die Hände der beiden LEGO-Minifiguren), die die Veränderung noch nicht verstanden haben. Ich bin aber auch bereit, die Destruktiven zu bekämpfen (berührt das Schwert einer Minifigur, die einen ansonsten friedlichen König darstellt). Ich bin mir sicher, dass wir das schaffen, weil ihr hinter mir steht (betont eine hinter dem König aufgebaute Reihe von Minifiguren)."
So lautete die Zusammenfassung des Auftraggebers eines Workshops: Das Unternehmen stellte sich und mir die spannende Frage, wie sie Projektziele verständlich definieren und Ergebnisse vereinbaren wollen. Relevante Antworten fanden wir mithilfe einer analogen Anwendung, die gemeinsames Denken, gemeinsames Bauen und gemeinsames Finden von digitalen Zukunftsszenarien für Unternehmen möglich macht. Abb. 2 zeigt den Auftraggeber beim Einfügen seines Modells in eine Landschaft.
Abb. 2: Schaffen und Diskutieren eines gemeinsamen Bildes
"Ich muss nicht immer das letzte Wort haben (Heiterkeit im Workshop-Raum). Wichtig ist, dass wir nun ein einheitliches Vorgehen haben (zeigt auf den mit "Balance" beschrifteten Eisbären auf der Spitze einer stabilen LEGO-Brücke), das gemeinsam formuliert worden ist und hinter dem alle stehen. Wir werden uns im Rahmen der nächsten Welle (nimmt den DUPLO-Walfisch aus der Landschaft und hält ihn in die Kamera) verändern und die Mitarbeiter mitnehmen. Wichtig ist auch, dass erkannt wurde, dass wir gemeinsam dieses Ziel anstreben – und keine Zweifel haben, damit auch erfolgreich zu sein."
Das ist das Resümee des oben erwähnten Workshops: mit den erarbeiteten Leitplanken für die Zusammenarbeit und die Ableitung von Zielen und Ergebnissen baute die Organisation eine belastbare Basis, mit der sie gut vorbereitet ist. Abb. 3 zeigt, wie die Frage nach Leitplanken für die Organisation angesichts zu erwartender Ereignisse beantwortet wurde.
Abb. 3: Schiff und Insassen an der Gefahr vorbei steuern