Prof. Dr. rer. pol. Hanno Kirsch
Rz. 151
Der S-Konzern ist ein integrierter Stahlkonzern, der sowohl Roh- und Edelstahl (R) als auch Stahlteile für den Maschinen- und Fahrzeugbau (M) und Haushaltsgeräte aus Edelstahl (H) produziert und absetzt. Die Division R, die ausschließlich im Inland tätig ist, liefert ihre Erzeugnisse in überwiegendem Umfang an die Divisionen M und H und setzt darüber hinaus den nicht für den konzerninternen Veredelungsprozess benötigten Rohstahl an Konzernexterne ab. Die Divisionen M und H setzen in den Staaten, in denen sich ihre jeweiligen Produktionsstandorte befinden, ihre Erzeugnisse direkt an Konzernexterne ab. Jedoch unterhält der S-Konzern weiterhin Vertriebsgesellschaften auch in mehreren Staaten, in denen M und H keine Produktionsstandorte unterhalten. Die verschiedenen Vertriebsgesellschaften (insgesamt 15) erwerben auf Bestellung ihrer Endkunden von den Divisionen M und H deren Erzeugnisse und verkaufen diese an Konzernexterne im jeweiligen Staat, in dem die einzelne Vertriebsgesellschaft ansässig ist.
Division R verkauft die Roh- und Edelstahlprodukte, welche als Vorleistungen für die Divisionen M und H dienen, stets zu "cost-plus"-Preisen. Demgegenüber veräußern die Divisionen M und H ihre Endprodukte an die Vertriebsgesellschaften stets zu vorsichtig geschätzten Nettoveräußerungspreisen der Vertriebsgesellschaften abzüglich einer Marge für Vertriebs- und Verwaltungskosten.
Neben den Divisionen R, M und H sowie den 15 Vertriebsgesellschaften hat der S-Konzern eine Division Immobilien (I) gebildet, in der sämtliche dem Geschäftsbetrieb des S-Konzerns dienende Immobilien sowie zahlreiche Werkswohnungen zusammengefasst sind. Für die Bereitstellung der Immobilien an die Divisionen R, M und H und den Bereich "Corporate" verrechnet die Division I Mieten, welche auf Basis der aktuellen Marktverhältnisse kalkuliert werden; die Division I erzielt weiterhin Erträge aus der Überlassung von Werkswohnungen. Die Vertriebsgesellschaften nutzen keine Immobilien der Division I.
Der S-Konzern hat einen weiteren Bereich "Corporate" gebildet, der zunächst die Aufwendungen und ggfs. Erträge, welche für Zentralfunktionen des Konzerns anfallen, erfasst. Zu den Zentralfunktionen zählen auch Forschung und Entwicklung (im Folgenden FuE), die zentrale Verwaltung sowie das zentrale Finanz- und Rechnungswesen (im Folgenden allgemeine Verwaltung). Von den für diese Funktionen angefallenen Aufwendungen werden die Aufwendungen für FuE den Divisionen R, M und H und die Aufwendungen für allgemeine Verwaltung mittels Kostenumlagen den Divisionen R, M, H und I weiterbelastet.
Daneben hält der S-Konzern aufgrund von Restriktionen beim Beteiligungserwerb in China einen 30 %-Anteil an einem assoziierten Unternehmen in China (CH), das in diesem Staat sowohl Produktions- als auch Vertriebsfunktionen wahrnimmt. Eine nennenswerte Verflechtung mit den anderen Divisionen des S-Konzerns besteht nicht. Aufgrund der strategischen Bedeutung dieser Beteiligung hat der Konzernvorstand des S-Konzerns beschlossen, eine eigene Division CH für diese nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Beteiligung zu bilden und lässt sich regelmäßig die auf den S-Konzern entfallenden anteiligen Segmenterlöse, das Equity-Ergebnis und den Equity-Buchwert berichten. Die übrigen Joint Ventures und assoziierten Unternehmen des S-Konzerns sind unmittelbar den Divisionen M und H bzw. einzelnen Vertriebsgesellschaften zugeordnet.
Der für die Ressourcenallokation verantwortliche Konzernvorstand des S-Konzerns lässt sich neben den Daten über die Division CH auf aggregierter Ebene Daten über die weiteren Divisionen R, M, H und I berichten. Zusätzlich werden auf derselben Ebene Daten über jede der 15 Vertriebsgesellschaften sowie den Bereich "Corporate" berichtet. Die Vertriebsgesellschaften unterscheiden sich untereinander nicht wesentlich hinsichtlich ihres Geschäftsumfangs (d. h. Erlöse und Vermögensausstattung).
Im Einzelnen werden für das Geschäftsjahr 01 folgende Daten über diese Divisionen an den Konzernvorstand berichtet:
Tab. 3: Informationen der internen Finanzberichterstattung
in GE |
R |
M |
H |
I |
CH |
Summe Vert.*) |
Corp. |
Konzern |
Gesamtsegmenterlöse |
10.000 |
16.000 |
15.000 |
|
(4.000) |
13.000 |
|
|
Segmenterlöse (konsolidiert) |
3.000 |
9.000 |
10.000 |
|
|
13.000 |
|
35.000 |
Segmentergebnis (auf Basis der Bewertungsmethoden des IFRS-Konzernabschlusses) |
-300 |
1.550 |
1.350 |
800 |
|
500 |
- 350 |
2.600 |
Segmentergebnis (auf Basis der Bewertung von Vermögenswerten und Abschreibungen zu Neu- oder Zeitwerten) |
- 600 |
1.350 |
1.190 |
900 |
|
500 |
- 380 |
|
Equity-Ergebnis |
|
20 |
- 30 |
|
150 |
30 |
|
170 |
durchschnittliches Segmentvermögen (auf Basis der Bewertung zu Neu- oder Zeitwerten) |
18.000 |
16.000 |
12.000 |
18.000 |
5.000 |
2.000 |
3.000 |
56.000**) |
Investitionen |
1.000 |
600 |
400 |
400 |
|
100 |
200 |
2.700 |
Abschreibungen (auf Basis der Bewertungsmethoden des IFRS-Konzernabschlusses) |
900 |
800 |
600 |
400 |
|
120 |
140 |
2.960 |
Abschreibungen (auf Basis der Bewertung von Vermögenswerten und Abschreibungen zu Neu- oder Zeitwerten) |
1.200 |
1.000 |
760 |
480 |
|
120 |
17... |