Jedes Unternehmen sollte deshalb bestrebt sein, den Anteil der fixen Kosten zu senken. Oft ist dies nicht unmittelbar möglich. Eine Alternative, mit der fixe Kosten in variable "umgewandelt” werden können, ist u. U. die vollständige oder teilweise Auslagerung ausgewählter Funktionen. In Betracht kommen z. B. indirekte Bereiche wie Buchhaltung, Kantinen-, Sicherheits- oder Pförtnerdienste. Damit ist das Potenzial möglicher Auslagerungen aber nicht erschöpft. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, auch unmittelbar zur Leistungserstellung notwendige Bereiche auszulagern.
Beispielsweise kann sich ein Unternehmen, wenn es expandieren möchte, eine teure Spezialmaschine selbst anschaffen, um Vorprodukte für die Fertigung herzustellen. In diesem Fall entstehen u. a. hohe Raum-, Gehalts- und Kapitalkosten, unabhängig davon, ob produziert wird oder nicht. Alternativ sollte daher überlegt werden, ob es sinnvoll ist, auf den Kauf der Maschine zu verzichten, und die Vorprodukte werden bei einem oder mehreren externen Lieferanten in der Stückzahl geordert, die tatsächlich für die Produktion benötigt werden. Für das beziehende Unternehmen entfallen die genannten Fixkosten. Wenn es zudem gelingt, eine Just-in-Time oder fertigungssynchrone Lieferung zu vereinbaren, können auch die Lagerkosten nachhaltig reduziert werden. Kosten fallen für das nachfragende Unternehmen nur an, wenn eine Leistung tatsächlich abgerufen wird. Durch geschickte vertragliche Vereinbarungen lässt sich u. U. erreichen, dass aus diesen grundsätzlich linearen Kosten degressive Kosten werden, etwa wenn mit zunehmender Abnahmemenge Rabatte ausgehandelt werden können. Umgekehrt können Mindermengenzuschläge in Zeiten rückläufiger Produktionszahlen dazu führen, dass es zu einem progressiven Kostenverlauf kommt.
Vollständige oder teilweise Auslagerung wertschöpfender Bereiche
Eine vollständige oder teilweise Auslagerung wertschöpfender Bereiche ist immer eine Entscheidung mit weit reichenden Konsequenzen und sollte daher gut überlegt werden. Die Entscheidung selbst wird in der Regel von der Geschäftsführung getroffen. Als Kostenrechner sollten Sie aber in die Entscheidungsvorbereitung eingebunden sein, eine umfassende Untersuchung der Vor- und Nachteile von Eigenfertigung oder Fremdbezug durchführen und den Entscheidungsträgern eine Handlungsempfehlung aussprechen. Neben den rein monetären Aspekten gehört hierzu auch eine Betrachtung qualitativer Kriterien, wie Verlust von Know-how, Abhängigkeit von Dritten, evtl. anstehende Kündigungen eigener Mitarbeiter oder steigende Liefer- und Mengenflexibilität.