Die Menimeter-Umfrage wurde parallel zu den Vorträgen durchgeführt. Über das gewählte Medium lassen sich Umfragen und Auswertungen sehr einfach durchführen, sodass die Teilnehmer noch „live“ im Plenum die Ergebnisse einsehen können und einen Benchmark der eigenen Einschätzung erhalten. Zum einen bekommen die Teilnehmer damit einen Einblick in den "Status" der anderen und können für sich eigene Handlungsfelder mitnehmen, zum anderen werden wohlmöglich Handlungsfelder aufgezeigt die man bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte.
Vier Schwerpunktthemen in der Umfrage
Die Inhalte der Umfrage bezogen sich auf die Herausforderungen mit denen sich (Group) Accounting und Controlling in der Konzernberichterstattung konfrontiert sehen. In diesem Jahr haben wir uns auf folgende Themen fokussiert:
- Integration von Accounting und Controlling
- Qualität der IC-Abstimmung
- Reifegrad der EUT (EU-Taxonomie) & CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)-Berichterstattung
- Weitere Herausforderungen des Group Accounting in der Konzernberichterstattung
Integration von Accounting und Controlling
Die Konsolidierung von Accounting- und Controllingdaten im Konzern ist zumeist ein aufwendiger, doch notwendiger Prozess, um alle Berichtsanforderungen zu erfüllen. Je stärker man die Accounting- und Controlling-Konsolidierung miteinander vereinigt, umso effizienter, d.h. zeit- und ressourcensparender können Abschluss- und Berichtsprozesse ablaufen und Mitarbeiter entlasten. Die Befragung dahingehend zeigte, dass nur etwa die Hälfte der Teilnehmer ihre Systeme, Datenmodelle und Prozesse als integriert einschätzt. 44% gaben an, über ein integriertes Datenmodell zu verfügen. Und 7% können nach eigener Einschätzung eine vollständige Integration vorweisen.
Mögliche Ansätze für eine Effizienzsteigerung zwischen Accounting und Controlling können die Integration aller relevanten Sichten für Accounting und Controlling in ein gemeinsames Datenmodell sein sowie eine weitere Zusammenführung der Abschlussprozesse zur zeitgerechten Erfüllung der Reporting-Termine. Einheitliche Abschlussfrequenzen und die Anwendung ähnlicher Methoden für die Konsolidierung in Accounting und Controlling bieten weitere Möglichkeiten, um Effizienzpotenziale zu nutzen.
Qualität der Intercompany-Abstimmung
Auch bei der Qualität des Intercompany (IC) Abstimmungsprozesses besteht Verbesserungsbedarf, wie 40% der befragten Teilnehmer bestätigen. Diese Teilnehmer schätzen die Qualität der IC-Abstimmung als schlecht oder eher schlecht ein, was sich in der Regel als Verzögerungen bis hin zum kompletten Stopp des Konsolidierungsprozesses auswirkt. Mögliche Differenzen werden erst sehr spät im Abschlussprozesse identifiziert und führen zu Ineffizienzen, Mehraufwand und Doppelarbeiten bei allen beteiligten Akteuren.
Verbesserungen können durch einen hohen Standardisierungsgrad im IC-Prozess auf Transaktionsebene erzielt werden. Dadurch wird die Eliminierung auf Gruppenebene im Anschluss erleichtert – das Ziel muss es sein aus der IC-Abstimmung einen „non-event“ im Abschlussprozess zu machen.
Reifegrad EU-Taxonomie & CSRD Berichterstattung
Gerade jüngere Berichtsanforderungen stellen eine Herausforderung für die Unternehmen dar. Über 90% der befragten Teilnehmenden gaben an, Probleme sowohl mit der Umsetzung der EU Taxonomie Verordnung zur Berichterstattung über Umweltinformationen als auch mit der Vorbereitung der steigenden CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)-Anforderungen zu haben.
Das Horváth Rahmenwerk für eine nachhaltige Berichterstattung dient hier als Navigator, um alle relevanten Themen ganzheitlich anzugehen und ihren eigenen Reifegrad zu ermitteln. Wir integrieren Strategie, Steuerung und organisatorischen Wandel in unsere Konzepte und in Ihre Systeme.
Weitere Herausforderungen
Fragt man die Teilnehmer des Symposiums, worin sie die größten zukünftigen Herausforderungen im Group Accounting sehen, stehen neben den steigenden ESG-Anforderungen die Gewinnung ausreichender Mitarbeitender mit relevanter Expertise und die Prozessautomatisierung auf den ersten Plätzen.
Eine Lösung wäre, aus der Herausforderung der Automatisierung einen Wettbewerbsvorteil zu machen, und so der Problematik des Fachkräftemangels zu begegnen. Denn mit steigender Automatisierungs-Ambition können mehr Details für ein zielgerichtetes Reporting bei sinkendem Arbeitsaufwand bereitgestellt werden. Zudem steigert die horizontale (fachlich) sowie vertikale Integration (systemisch) die Effizienz des gesamten Abschlussprozesses.
Als zusätzliche Herausforderungen werden die Einführung neuer Berichtsanforderungen (bspw. Beps Pillar 2) und Konsolidierungssysteme gesehen sowie die damit verbundene höhere Datenqualität (vgl. obige Abbildung).