Berichte Einheitlich und Vergleichbar machen
Unternehmen aller Größen müssen zu einem festgelegten Zeitpunkt über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten - nicht nur deutschland- oder europaweit - sondern global. Da Nachhaltigkeit sehr komplex ist, haben sich Nachhaltigkeitsberichts-Standards als wichtiges Instrument erwiesen. Berichte werden so einheitlich und vergleichbar, da relevante Themen behandelt werden. Doch die Anzahl an Nachhaltigkeitsstandards hat in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nach mehreren Nachhaltigkeitsstandards zu berichten. Dementsprechend müssen sie die verschiedenen Standards vergleichen und Gemeinsamkeiten aber auch Differenzen identifizieren, um Doppelreporting zu vermeiden.
Auch wenn das Ziel ein ähnliches ist, so unterscheiden sich die Standards doch in Form der beteiligten Akteure in ihren Zielsetzungen. Dies führt dazu, dass die jeweiligen Standards nicht vollständig deckungsgleich sind. Für die Anwender:innen resultiert dies in einer gewissen Unübersichtlichkeit beziehungsweise Komplexität.
Seit Inkrafttreten der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sind Unternehmen, deren Wirtschaftsaktivitäten in der EU stattfinden, mit den ESRS vertraut. Die verbindlichen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) schreiben die verpflichtenden Inhalte der CSRD vor: Set 1 enthält zwei themenübergreifende Standards: ESRS 1 & ESRS 2 – sowie 10 themenspezifische Standards. Die Veröffentlichung von Set 2 der ESRS mit sektorspezifischen Standards wird für Juni 2026 erwartet. Es werden dabei alle ESG-Bereiche abgedeckt.
Wie der Name schon sagt, ist der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) vor allem für Unternehmen in Deutschland relevant. Der DNK bietet einen Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und unterstützt den Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie in Unternehmen. Er ist insbesondere für KMUs leicht anwendbar und besteht aus 20 DNK-Kriterien.
Ist ein Unternehmen international tätig, sind die GRI-Standards (Global Reporting Initiative) maßgebend. Ziel ist, Transparenz über die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Unternehmen und sonstigen Organisationen zu schaffen. Die Berichterstattung nach den GRI-Standards richtet sich an eine breite Zielgruppe: Investor:innen, Kund:innen, Geschäftspartner, Behörden oder die Zivilgesellschaft. Organisationen können die Standards unabhängig von ihrer Art und Größe anwenden. So werden diese von 93 % der 250 größten Unternehmen der Welt verwendet. Von diesen Standards ausgehend können die Informationen auf den Bericht nach CSRD übertragen werden.
Das International Sustainability Standards Board (ISSB) entwickelt aktuell unter dem Dach der IFRS Foundation ein konsistentes Regelwerk. Dabei handelt es sich um investorenorientierte Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Im Juli 2023 verabschiedete das ISSB die ersten Standards. IFRS S1 enthält Vorschriften für die Angabe von nachhaltigkeitsbezogenen Finanzinformationen. IFRS S2 regelt klimabezogene Angaben.
Orientierung bei der Wahl der Kennzahlen geben die Standards und Richtlinien. Dabei gilt es verschiedene Kriterien zu berücksichtigen, denn sowohl die Steuerungsrelevanz, Messbarkeit als auch die Datenverfügbarkeit der jeweiligen Kennzahl sind notwendig, um den entsprechenden Steuerungsimpuls setzen zu können.
Um den Anteil ihrer EU-Taxonomie Konformität zu bewerten, müssen Unternehmen offenlegen, welcher Teil ihres Umsatzes, ihrer Investitionsausgaben (CapEx) und Betriebsausgaben (OpEx) mit denjenigen wirtschaftlichen Aktivitätenverbunden ist, die gemäß den Bewertungskriterien der EU-Taxonomie als nachhaltig klassifiziert sind. Das Ziel sollte sein, so viele nachhaltige Aktivitäten wie möglich zu identifizieren, um das Taxonomie-Rating positiv zu beeinflussen. Unternehmen, die gegenwärtig von der Taxonomie-Berichtspflicht betroffen sind, müssen neben verschiedenen quantitativen und qualitativen Angaben u. a. folgende drei Key Performance Indicators (KPIs) für ihre jeweiligen Wirtschaftsaktivitäten angeben: Umsatz, CapEx und OpEx.