Erkennen, was zählt
Fakt ist: Unternehmen, die nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) berichten müssen, sind verpflichtet, eine (doppelte) Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen. Die Materialitätsanalyse wie diese auch genannt wird, ist ein entscheidendes Instrument, um die Vielfalt von Nachhaltigkeit handhabbar zu machen und Prioritäten zu setzen. Sie bildet die wichtigste Grundlage der unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie und somit der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die bereits vielen Unternehmen bevorsteht.
Die CSRD löst die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ab und beinhaltet als wichtige Neuerung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung die Einführung des Konzepts der Doppelten Wesentlichkeit (Doppelte Materialität). Danach sind Unternehmen verpflichtet, sowohl die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf das Unternehmen (Outside-In-Perspektive) als auch die Auswirkungen des eigenen wirtschaftlichen Handels auf Mensch und Umwelt (Inside-Out-Perspektive) zu analysieren. Nachhaltigkeitsaspekte werden als wesentlich erachtet, wenn sie entweder aus der einen oder aus der anderen Perspektive oder aus beiden Perspektiven wesentlich sind. Somit erhöht sich die Anzahl der wesentlichen Themen erheblich, da bisher ein Thema in der Nachhaltigkeitsberichterstattung als wesentlich galt, wenn es in beiden Dimensionen der Nachhaltigkeit, nach außen und nach innen, wesentliche Auswirkungen zeigte. Die CSRD will mit dieser Ausweitung eine ausgewogene Berichterstattung sowie eine bessere Vergleichbarkeit zwischen den Unternehmen erzielen.
Auch bisher nicht berichtspflichtige Unternehmen tun gut daran, sich über die Themen Nachhaltigkeitsberichterstattung und Wesentlichkeitsanalyse zu informieren, denn die Pflicht zur Berichterstattung wird sukzessive ausgeweitet.