Christoph Hein, Alexander Vogler
Die Planung des Personalbestandes für die kommenden 5 Jahre orientierte sich in der Vergangenheit weitgehend am Leistungsbedarf, ohne eine ausreichende regionale, funktionale und zeitliche Verzahnung mit einer Personalbewegungsbilanz. Die Nachführungs- bzw. Zuführungsplanung für neu einzustellende Mitarbeiter inkl. der Dimensionierung dafür notwendiger Qualifizierungsplätze basierte weitgehend auf der individuellen Einschätzung der örtlichen Manager. Eine inhaltlich validierte, transparente Ableitung aus zu erwartenden demografischen Abgängen, Fluktuationsprämissen bzw. internen Karrierewegen erfolgte bis dahin nicht.
Derzeit fokussiert sich die Personalprognose auf 4 Funktionen (Rangierdienst, Lokrangierführer, Triebfahrzeugführer und Wagenmeister): die sogenannten "operativen Kernfunktionen". Diese sind für den Zugbetrieb essenziell und machen ca. 66 % des gesamten Personalbestandes bei der DB Cargo AG aus. Dementsprechend bedeutend ist eine zielgerichtete Nachführung, mit der eine deutliche Überdeckung oder Unterdeckung des Personalbedarfs möglichst verhindert werden kann.
All diese Funktionen sind unternehmensspezifisch und bedürfen daher einer intensiven innerbetrieblichen Qualifizierung für die jeweilige Stelle nach erfolgter Einstellung. Diese internen Funktionsausbildungen dauern zwischen 6 und 18 Monaten. Erst nach bestandener Prüfung dürfen die Mitarbeiter erstmals eigenständig in Schichten arbeiten.
Das Unternehmen ist in Deutschland in 5 Regionen mit 21 Standorten und über 60 Einsatzstellen aufgeteilt. Die Standorte haben jeweils einen individuellen Personalbedarf für die vorgenannten Funktionen, welcher das künftige geplante Produktionsprogramm berücksichtigt. Dieses wird im Rahmen eines eigenen Planungsprozesses ermittelt und verabschiedet. Die Prognose des Personalbestands erfolgt dezentral federführend durch die Human Resources (HR) Controller der Region und für alle operativen Mitarbeiterfunktionen des jeweiligen Standorts.
Wertgröße des Planungsprozesses sind Full Time Equivalents (FTEs). Die getätigten Annahmen werden in diesem Prozess nicht monetär bewertet. Eine Zusammenführung und Validierung der Plandaten erfolgt durch das zentrale Personalcontrolling. Der Prognosezeitraum wurde auf 5 Jahre analog der Mittelfristplanung festgelegt.