Buchungstechnik im Anlagevermögen
Fallen für einen Anschaffungsvorgang eines Anlagenguts mehrere Rechnungen für unterschiedliche Anschaffungskostenbestandteile an, sind alle Rechnungen auf das jeweilige Anlagenkonto zu buchen, auf dem das angeschaffte Wirtschaftsgut auszuweisen ist. Dies können neben der Rechnung über den Anschaffungspreis weitere Eingangsrechnungen für Aufwände sein, die als Anschaffungsnebenkosten oder Aufwendungen zur Erlangung der Betriebsbereitschaft zu qualifizieren sind (vgl. auch die nachfolgenden Beispiele). Preisnachlässe werden ebenfalls direkt auf die Anlagenkonten gebucht, da diese die Anschaffungskosten mindern.
Die Abschreibung auf ein Anlagegut muss ebenfalls gegen das Anlagenkonto verrechnet werden, auf dem die Anschaffungskosten gebucht wurden. Buchführungsprogramme können die Abschreibung i. d. R. automatisch monatlich oder jährlich berechnen. Dazu werden u. a. die Anschaffungskosten, die Anschaffungsnebenkosten, das Anlagenkonto sowie der Anschaffungszeitpunkt und die Nutzungsdauer in einem Datensatz zu jeder Anlage erfasst (Anlagenstammsatz). Die Buchung der Abschreibungen erfolgt auf Basis der erfassten Parameter automatisiert durch die Software.
ERP-Systeme ermöglichen darüber hinaus auch die Zuordnung von Bestellungen und Rechnungen zu Anlagegütern:
- Wird ein Anlagegut z. B. unter Nutzung der Bestellfunktion beschafft, so kann i. d. R. bereits der Bestellung eine Anlagenklasse zugeordnet werden. Dadurch wird ein neuer Anlagenstammsatz (für das neue Anlagegut) in der Anlagebuchführung angelegt und die zum Zugangszeitpunkt notwendige Buchung des Rechnungsbetrags auf das Anlagenkonto dem neu angelegten Anlagenstammsatz zugeordnet.
- Erfolgt eine Bestellung ohne die Nutzung der Bestellfunktion bieten Softwarelösungen i. d. R. auch die Möglichkeit eine Rechnung einer Anlagenklasse bzw. einem Anlagegut (d. h. dessen Anlagenstammsatz) zuzuordnen. Auf diese Weise können auch Rechnungen für externe Anschaffungsnebenkosten ebenfalls dem zugehörigen Anlagegut zugeordnet werden.
Die Aktivierungsbuchung kann auf diese Weise automatisiert werden. Lediglich aktivierungspflichtige Eigenleistungen müssen manuell gebucht werden.