Neuaufbau eines zentralen Systems
Ein weltweit tätiger Anlagenbauer hat im Zuge des organischen, als auch anorganischen Wachstums sowie eines stark dezentral orientierten Geschäftsmodells eine heterogene SAP Landschaft ausgeprägt. Bedingt durch das starke Wachstum konnte nur geringe Rücksicht auf zu definierende Standards gelegt werden. So entstanden insgesamt 4 Mandanten auf einem SAP ERP 6.0: SAP Strukturen, Stammdaten wurden dezentral entschieden und angelegt. Gleichzeitig wurde für ein Problem unterschiedliche Lösungsansätze gewählt. Historisch gewachsene Eigenentwicklungen wurden weiterentwickelt und nicht auf zentraler Ebene abgestimmt – aus Konzernsicht ein Alptraum.
Alle müssen sich auf ein Ziel einigen
Die strategische Entscheidung zu einer Systemharmonisierung und Zentralisierung von Gruppenstandards mit dem Aufbau eines neuen Templates führte auch zu einem Abgleich mit der SAP Produktstrategie. In einem Assessment wurden Szenarien ausgelotet, inwieweit die betriebswirtschaftliche und SAP-seitige Harmonisierung mit einem Wechsel auf SAP S/4HANA unter einen Hut gebracht werden kann. Nach ersten softwarebasierten Analysen wurde ein erhebliches Optimierungspotenzial zur Vereinheitlichung entdeckt: Dutzende von Kontenplänen, Hunderte von Zahlungsbedingungen, Belegarten seien hier exemplarisch genannt.
Man entschloss sich zu einem konsequenten Schritt: Neuaufbau eines zentralen SAP S/4HANA Systems 1605 mit einem neuen, stark zentralisierten Template-Ansatz. Jeweils zwei Mandanten werden in so kurzer Abfolge wie möglich in einem erweiterten Big Bang auf die neue Plattform per flexiblen Transformationsansatz migriert. Anhand globaler und spezifischer Mapping-Regeln werden die Belege "übersetzt". Parallel hierzu wird ein zentrales Stammdatensystem (SAP MDG) zur Versorgung des SAP ERP als auch der angebundenen Systeme aufgebaut.
Das Ziel in Sicht
Das Projekt erweist sich weniger als ein IT- sondern mehr als ein betriebswirtschaftlich getriebenes Projekt. Eine konzernweite Abstimmung, die viele Standards gleichzeitig finden muss, steht unter starkem Druck. Dezentrale Gewohnheiten kreuzen sich mit zentralen Standards, führen zwangsläufig zu einem anderen interkulturellen Miteinander.
Das Projekt ist für 2 Jahre geplant, derzeit sind zwei Drittel zurückgelegt. Die ersten Migrationsläufe zeigen, dass der Terminplan eingehalten wird.