Unabhängig von den unterschiedlichen Gründen, die dazu führen, dass Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten, kann es vielfältige Folgen mit sich bringen. Eine Befragung der AOK ergab, dass 73,4 % der Beschäftigten im Homeoffice über Erschöpfung klagen. Im Gegensatz dazu gaben nur 66 % der dauerhaft im Büro Beschäftigten an, dass sie an Erschöpfung litten. Zudem äußern Beschäftigte im Homeoffice, dass sie mehr Wut und Verärgerung spüren (69,8 % gegenüber 58,6 %), und klagen über Nervosität und Reizbarkeit (67,5 % im Vergleich zu 52,7 %). Als zunehmend schwierig wird die Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit wahrgenommen, bedingt durch das Verschwimmen der Grenzen. Die Befragung ergab, dass die "Entgrenzung" zwischen Arbeit und Freizeit bei 18,8 % der Beschäftigten im Homeoffice als problematisch wahrgenommen wurde. Im Betrieb gaben dies hingegen nur 8,8 % der Beschäftigten an. Die Mehrheit der Beschäftigten gab außerdem an, im Homeoffice deutlich mehr zu arbeiten. Laut dem Deutschen Ärzteblatt haben die Beschäftigten im Homeoffice geringere Fehlzeiten (7,7 Tage gegenüber 11,9 Tagen). Die Studie der DAK Baden-Württemberg zeigt parallel dazu auf, dass das Aktivitätsniveau aufgrund des langen Lockdowns und der Heimarbeit deutlich niedriger war. 71 % der Befragten gaben an, dass sie sich im Homeoffice weniger bewegten als vor der Pandemie, 42 % davon sogar deutlich weniger. Gleichzeitig haben gesundheitliche Beschwerden, wie Gewichtszunahme und Rückenbeschwerden, bei vielen Befragten zugenommen. Die Analysen der AOK Rheinland/Hamburg zeigen, dass Rückenleiden aufgrund der Pandemie zugenommen haben: 2020 gab es demnach 17 % mehr Ausfalltage wegen Rückenproblemen als 2019, dabei waren Männer häufiger betroffen als Frauen. Laut der YouGov-Studie zum Homeoffice 2020 fordern 43 % der Arbeitnehmer mehr aktive Unterstützung seitens der Arbeitgeber sowie zielführende Präventionsangebote, 22 % wünschen sich bessere ergonomische Arbeitsplätze und 17 % mehr Sport- und Entspannungsangebote. Diese Zahlen zeigen sehr deutlich, dass gerade die Unterstützung durch den Arbeitgeber bzw. durch die Führungskräfte neben den Rahmenbedingungen einen sehr hohen Stellenwert hat. Wie ist die weitere Entwicklung der Nutzung von mobilem Arbeiten einzuordnen? Laut einer Studie des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2022 haben 24,2 % aller Erwerbstätigen im Jahr 2022 von zu Hause aus gearbeitet. Davon nutzten 14,7 % täglich oder mindestens die Hälfte der Arbeitszeit das Homeoffice. Im Jahr 2019 hatten noch 12,9 % der Erwerbstätigen im Homeoffice gearbeitet, im ersten Corona-Jahr waren es 21,0 %. Unterschiede zeigen sich auch bei der Betrachtung der soziodemografischen Aspekte. Männer arbeiten mit 25 % etwas häufiger im Homeoffice als Frauen mit 23,3 %. Die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen nutzte mit 28,5 % häufiger die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, als die Erwerbstätigen insgesamt. Auch in Anbetracht der verschiedenen Berufsgruppen variiert die Nutzung des Homeoffice. 50,6 % der Wissenschaftler und 42,2 % der Führungskräfte arbeiteten von zu Hause aus.