Matthias Kohlmann, Harald Matzke
Zentrales Element: Absatz-/Umsatzplanung
Die Budgetierung folgt dem Geschäftsmodell und damit der konsequenten Ausrichtung des Unternehmens am Markt und an den Kunden. Dadurch ist die Absatz-/Umsatzplanung das zentrale Element der Budgetierung. Je Organisationseinheit wird das Geschäftsmodell in Produkt-/Marktkombinationen abgebildet.
Differenzierung in Group und Non-Group
Der Markt wird generell in Group (Abnehmer innerhalb der FAUN-Gruppe) und Non-Group (fremde Dritte) differenziert. Hierdurch ist eine Konsolidierung des Umsatzes ohne Zusatzaufwand gewährleistet: Die Non-Group-Umsätze werden aggregiert. Leistungsbeziehungen in der Gruppe müssen differenziert nach jedem Empfänger abgebildet werden. Ein gruppenweiter Cross Check stellt sicher, dass u. a. die Mengen der Produzenten mit denen der Vertriebskanäle übereinstimmen (vgl. Abb. 4). Der jeweilige Planungsverantwortliche wählt nur die Standardartikel für den Budgetprozess aus, die sein Geschäftsmodell abbilden. Der Vorteil der Komplexitätsreduzierung liegt auf der Hand. Gleichzeitig wird entschieden, ob Material- und Lohnaufwand absolut oder relativ geplant werden.
Absoluter Ansatz
Im absoluten Ansatz werden je Planartikel Bruttolistenpreis, Materialeinsatz aus Stücklisten, geplante Materialänderungen und Preisänderungen differenziert aufgeführt. Auch die Gemeinkostenmaterialien und zu beziehende Leistungen werden hier berücksichtigt, damit der Materialaufwand inklusive fremder Leistungen mit der Ergebnisrechnung korrespondiert. Der Lohnaufwand entsteht durch ausgewiesene Stunden und Stundensätze. Diese Differenzierung ist zwingend notwendig, damit im laufenden Reporting Budgetabweichungen nach Leistungsabweichung und Volumen- und Mix-Abweichung ausgewiesen werden können
Relativer Ansatz
Im relativen Ansatz werden Material- und Lohnansatz mit jeweiligen Quoten vom Umsatz budgetiert. Dies hat den Vorteil der einfachen Handhabung, z. B. bei Handelswaren mit fester Marge, Dienstleistung, Ersatzteilen oder Lizenzeinnahmen.
Abb. 4: Interner Umsatz/Cross Check
Nach Festlegung der Budgetparameter wird der Markt differenziert geplant. Dieser wird repräsentiert durch:
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Preisplanung. Mit Rabatten lassen sich individuelle Preisqualitäten in Produkt-/Marktkombinationen abbilden.
Der Umsatz wird originär aus Auftragseingang und sekundär aus Auftragsbestandsveränderungen geplant. Dies kommt der Vertriebssicht bei einem Produkt- und Leistungsprogramm mit langen Lieferzeiten entgegen, die häufig auf Auftragseingang fixiert ist. Auch Umsätze auf Auftragsbestandsüberhänge lassen sich planerisch mit diesem Instrument abbilden.