Matthias Kohlmann, Harald Matzke
Basis: Umsatz und direkte Kosten
Die Erfolgsgrößen werden auf der Basis von Umsatz und direkten Kosten periodisiert geplant und korrespondieren mit denen der Ergebnisrechnung. Auf dieser Basis erfolgt eine integrierte Ergebnis- und Bilanzplanung. Je weiter es in den Positionen in der Ergebnisrechnung Richtung "bottom line" geht, desto geringer wird i. d. R. die Ergebnisrelevanz und damit die Notwendigkeit der Differenzierung.
So können im Fixkostenbereich die Personalkosten über Funktionszuordnung der Mitarbeiter und die Sachkosten nach wesentlichen Veränderungen zum letzten Forecast budgetiert werden. Bei der Wahl des Vorgehens hilft die Fragestellung, ob die jeweiligen Budgetwerte die Vergangenheit fortschreiben oder einen Zukunftsentwurf darstellen. Neben diesem Gestaltungsaspekt ist auch ein effizientes Vorgehen zu beachten. So können Abschreibungen über eine AfA-Vorschau plus AfA für Neuanlagen pauschal und damit aufwandsreduziert geplant werden.
Bilanzplanung: Fokus auf Working Capital
In der Bilanzplanung liegt der Fokus auf dem Working Capital und dessen Einflussgrößen, die über Parameter und Inkassokurven bestimmt werden. Mit dem budgetierten Zahlungsverhalten der Kunden und dem durchschnittlichen Umsatzsteuersatz werden auf Basis der differenzierten Umsatzplanung Geldeingang und Forderungsverlauf ermittelt. Verbindlichkeiten und Geldausgang werden aus geplanten Materialkosten, Personalkosten und Sachkosten parametergesteuert budgetiert. Das Investitionsbudget wird nach Rubriken gelistet. Die Auswirkungen in der Bilanz werden über manuelle Anpassungen vorgenommen. Investitionen, die das bisherige Gefüge wesentlich verändern, werden in ihren Auswirkungen auf Ergebnis und Bilanz individuell abgebildet.
Budgetpräsentation
Abb. 5 zeigt die zentralen Vorgaben und Themenfelder, die im Budget abgebildet und in der Budgetpräsentation abgedeckt sein müssen. Diese Präsentation zeigt für eine Organisationseinheit alle wesentlichen Kennzahlen im standardisierten Layout. Darüber hinaus gibt es hier redaktionelle Erläuterungen des Managements, die ein eindeutiges Nachvollziehen der budgetierten Größen sicherstellen.
Abb. 5: Inhalte Budgetpräsentation
Basisbezug definieren
Der derivative Cashflow kann über Veränderungen der Bilanzpositionen abgebildet werden. Hier steckt die Budgetierung in einem Dilemma:
- Ist der Basisbezug der Eröffnungsbilanzwert des Budgets, wird dieser von der Wirklichkeit mit dem Reporting des letzten Monats im Wirtschaftsjahr überholt.
- Wird der Basisbezug auf diesen letzten Monat des Vorjahres gesetzt, steht diese Kennzahl erst im ersten Monat des Budgetjahres fest.
Hier ist es sinnvoll, beide Bezüge abzubilden. Das setzt voraus, dass die Cashflow-Struktur alternativ abgebildet wird und die jeweilige Verwendung eindeutig geregelt ist.