Prof. Dr. Ronald Gleich, Prof. Dr. Heimo Losbichler
Ebene Wissensarbeit
Auf der Ebene Wissensarbeit sind Kompetenzen angesiedelt, die für alle Bereiche der Wissensarbeit – und damit auch für Controller – relevant sind. Die Basiskompetenzen für Wissensarbeiter können als grundlegend für deren Produktivität angesehen werden. Sie tragen somit nicht zur Differenzierung eines controller-spezifischen Kompetenzmodells bei, sondern gelten als erforderlich für die effektive und effiziente Verrichtung von Wissensarbeit. Durch die Berücksichtigung der Basiskompetenzen für Wissensarbeiter auf einer übergeordneten Ebene wird eine Abgrenzung von prozessübergreifenden Controller-Kompetenzen im Vergleich zu anderen Bereichen der Wissensarbeit ermöglicht, wodurch eine zentrale Anforderung an das Controller-Kompetenzmodell erfüllt wird.
Abb. 13:Ebenen des Controller-Kompetenzkataloges
Geschäftsprozess-Ebene
Die Geschäftsprozess-Ebene umfasst Kompetenzen, die für alle bzw. die Mehrheit der Controlling-Hautprozesse im besonderen Maß erfolgskritisch sind – wie z. B. die Kompetenzen Impulsgeben oder analytische Fähigkeiten. Während die Basiskompetenzen auf der Ebene Wissensarbeit alle Bereiche der Wissensarbeit einschließen, beziehen sich die prozessübergreifenden Controller-Kompetenzen auf Kompetenzen, deren Anwendungsbereich auf das Gebiet Controlling beschränkt ist. Somit ist nicht von Bedeutung, ob die Kompetenz für andere Bereiche der Wissensarbeit grundsätzlich relevant ist; entscheidend ist der kritische Erfolgsbeitrag der Kompetenz im Hinblick auf die Mehrheit der Controlling-Hauptprozesse oder auf das Controller-Leitbild der IGC. Somit können prozessübergreifende Kompetenzen sowohl für andere Bereiche der Wissensarbeit relevante als auch irrelevante Kompetenzen enthalten. Diese Definition ermöglicht neben der Abgrenzung von berufsübergreifenden und controller-spezifischen Kompetenzen auch die Berücksichtigung von prozessübergreifenden Controller-Kompetenzen, die nicht für andere Bereiche der Wissensarbeit relevant sind.
Haupt-prozess-Ebene
Die Hauptprozess-Ebene ordnet den unterschiedlichen Controlling-Hauptprozessen erfolgskritische Controller-Kompetenzen zu. Die prozessspezifischen unterscheiden sich von den prozessübergreifenden Controller-Kompetenzen, indem sie lediglich für einen oder wenige, jedoch nicht für die Mehrheit der Controlling-Hauptprozesse im besonderen Maß erfolgskritisch sind. Dadurch kann bei der Erhöhung des Detaillierungsgrades im Kompetenzkatalog sichergestellt werden, dass es zu einer zusätzlichen Schärfung der Kompetenzanforderung auf der Hauptprozess-Ebene kommt.