Till Tschierschky, Dr. Kristina Hunke
Da in modernen Steuerungs- und Controllingprozessen Entscheidungen nicht mehr nur am Monatsanfang auf Basis der Vormonatswerte getroffen werden, ist ein weiteres notwendiges Ziel, auch untermonatlich konsolidierte Werte zur Verfügung zu stellen. Insbesondere zukünftige digitale Geschäftsmodelle, die auch von Old-Economy-Unternehmen immer häufiger als Serviceerweiterungen angeboten werden, verlangen nach schnelleren Entscheidungen. Sowohl Absatzzahlen, als auch monetär bewertete Umsätze und Kosten ändern sich hierbei in einer hohen Frequenz. Dies erfordert, dass auch im Zeitraum zwischen den bisherigen Monatsreports konsolidierte Ergebnisse bereitgestellt werden.
Äquivalent zur geringeren Berichtstiefe im Monatsabschluss verglichen zum Quartals- und Jahresabschluss ist untermonatlich der Inhalt der konsolidierten Werte nochmals zu reduzieren. Hierbei ist einerseits auf die Steuerungsrelevanz und andererseits auf die Änderungshäufigkeit der Datenbasis zu achten. Eine jederzeitige konsolidierte Darstellung sollte zumindest von Ergebnisbeiträgen möglich sein, sobald der Bedarf nach einer Evaluierung von bestimmten betriebswirtschaftlichen Entscheidungen besteht. Diese betriebswirtschaftlichen Entscheidungen können z. B. aus der Vertriebs- bzw. Umsatz-Steuerung kommen.
In einem Konsolidierungskonzept gilt es, herauszuarbeiten, welche Daten sich mit welcher Frequenz verändern und zu welchem Zeitpunkt die Steuerung welchen konkreten Dateninhalt für Entscheidungen benötigt.
Die jederzeitige Auswertung im modernen Management Reporting erfordert auch eine Bereitstellung der Daten zu jeder Zeit (Any-time). Insbesondere digitale Geschäftsmodelle mit ihren Möglichkeiten, Produktangebote und Preise jederzeit zu ändern und optimieren zu können, und die Hinwendung zu geschäftsprozessnahen KPIs verlangen hierbei nach konsequenter und jederzeit verfügbarer Unterstützung durch aktuellste und konsolidierte Zahlen. Der Umfang der bereitgestellten Daten ist hierbei von den benötigten Steuerungs- und Controllinginstrumenten abzuleiten und damit meist geringer als ein normaler Monatsabschluss (s. Abb. 3). Auch der zukünftige Einsatz von permanentem digitalem Forecast verlangt nach stetig möglichen Konsolidierungsläufen.
Abb. 3: Konsolidierungsumfang in Abhängigkeit der Zeitpunkte (schematisch)