Dr. Matthias Emler, Fabian Dülken
Dem Finanzbereich kann dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Da die Werttreiber aus den verschiedenen Funktionsbereichen in finanziellen Leistungsindikatoren kumulieren, bildet der Finanzbereich einen adäquaten Startpunkt zum Top-down-Aufbau der Plattform für E2E-Performance-Management. Dies lässt sich am Beispiel redaktionierter Dashboards erläutern, die für die verschiedenen Bereiche und Ebenen des Unternehmens relevante Steuerungsinformationen interaktiv bereitstellen. Redaktionierte Dashboards bilden die typischen Analysepfade, die im Rahmen der Steuerungsprozesse über die verschiedenen Ebenen regelmäßig von Relevanz sind, anhand von geführter Navigation ab (vgl. Abb. 5). Wird beispielsweise bei einer Umsatzanalyse eine Abweichung in einem Geschäftsbereich festgestellt, kann dieser Diskrepanz mit geführter Navigation in einzelne Produkte, Regionen oder Kunden auf den Grund gegangen werden. Die Analyse endet zum Beispiel in einer detaillierten Darstellung von Preis-, Mengen- oder Währungseffekten, oder indem aus dem redaktionierten Dashboard in zugrundeliegende Einzelbelege abgesprungen wird. Analoge Analysepfade lassen sich für Funktionsbereiche wie Produktion, Logistik, Einkauf, HR usw. definieren.
Abb. 5: Redaktionierte Dashboards einer funktionsübergreifenden Plattform für E2E-Performance-Management
Diese Analysepfade beginnen in der (Daten-)Domäne des Finanzbereichs und münden schließlich in spezifischen Analysen, die vor allem in den unterschiedlichen Funktionsbereichen relevant sind. Durch die geführte Navigation werden analytische Brücken zwischen den Funktionsbereichen gebaut. Da die finanziellen Leistungsindikatoren jeweils den Ausgangspunkt bilden, ergibt sich ein strukturiertes Vorgehen für den Aufbau der Plattform. Ausgehend von Startseiten, die primär aggregierte Finanzkennzahlen zeigen, wird das Angebot der Plattform schrittweise ausgebaut und um Analysepfade in die funktionsspezifischen Details ergänzt. Durch das funktionsübergreifende Integrationsmanagement der Plattform wird dabei nicht nur die Harmonisierung anhand fachlicher und technischer Standards sichergestellt. Es wird ebenso systematisch geprüft, dass Analysepfade nicht an Funktionsgrenzen enden, sondern auch über Funktionen hinweg miteinander verknüpft werden. Dadurch leisten die redaktionierten Dashboards einen nachhaltigen Beitrag zur Etablierung einer unternehmensweiten "Steuerungssprache" und zur funktionsübergreifenden Realisierung der E2E-Prozesse "plan-to-report" und "record-to-report". Hiervon ausgehend können die nächsten Schritte in Richtung transaktionaler Exzellenz angegangen werden, um schließlich die digitale E2E-Plattform als Ganzes zu realisieren.