Die Messung des Business Impacts erfordert geeignete Indikatoren. Diese müssen so gewählt sein, dass sie die relevanten Aspekte der von der Digitalisierung betroffenen Prozesse erfassen. Grundsätzlich ist jeglicher Impact, ob es sich nun um die Lösung einer spezifischen Geschäftsaufgabe oder um Prozessverbesserungen handelt, durch geeignete Indikatoren messbar.

In der Praxis stellt jedoch die Quantifizierung der erwarteten Auswirkungen einer Initiative oft eine Herausforderung dar, da in der Regel kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen den Maßnahmen der Initiative und den KPIs, die die Geschäftssituation beschreiben, besteht. Das bedeutet, dass wir darauf zurückgreifen müssen, die vollständigen Ursache-Wirkungs-Beziehungen von den Aktionen auf operativer Ebene bis zu den (finanziellen) Auswirkungen auf Unternehmensebene zu modellieren. Je nach Situation können sich diese miteinander verknüpften Wirkungsketten über viele Ebenen erstrecken. Die Modellierung ist daher immer eine interdisziplinäre Übung, an der sowohl Unternehmensleitung als auch Bereichsexperten beteiligt sind. Gemeinsame Workshops können Managern und Bereichsexperten helfen, beide Seiten der Gleichung besser zu verstehen.

Abgesehen von der Quantifizierung der (finanziellen) Auswirkungen einer Initiative hilft die Modellierung Managern, die Herausforderungen auf operativer Ebene besser zu verstehen, und unterstützt Bereichsexperten dabei, sich mit den kritischen Geschäftsproblemen vertraut zu machen.

Im Prinzip deckt ein Wirkungsmodell alle Effekte ab, unabhängig davon, ob sie eine positive Wirkung haben oder nicht. Experten, die sich mit dem Wirkungsmodell befassen, konzentrieren sich eher auf die verbesserten betrieblichen Kennzahlen, die zu finanziellen Einsparungen führen. Aber konkrete Verbesserungen sind immer mit Kosten verbunden. Einmalige Kosten sowie jährlich wiederkehrende Kosten für die Aufrechterhaltung der implementierten Änderungen müssen in den Cashflows berücksichtigt werden, die letztlich in die ROI-Berechnung einfließen. Das bedeutet, dass die jährlichen Einsparungen in der Gewinnberechnung um die jährlichen Kosten reduziert werden.

Beispiele für jährliche Kosten sind Lizenzen für Werkzeuge, Servicegebühren, Wartung von Hardware und Software und zusätzlicher Aufwand für neue Prozessaktivitäten.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Finance Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge