Es scheint eindeutig und unmissverständlich einfach zu sein, die Mengenkomponente einer Leistung im innerbetrieblichen Austausch zu bestimmen. Das gilt allerdings nur für die Fälle, in denen tatsächlich an den Schnittstellen zu den Bereichen gezählt werden kann und auch gezählt wird. Das ist aber nicht immer so.

  • Am leichtesten zu bestimmen ist die Menge für Produktleistungen. Wenn Stück, Meter oder Kilogramm geliefert werden, sollte die exakte Feststellung recht einfach sein. Nicht immer soll und kann an der Übergabestelle zwischen den Business Units gezählt werden. Oft wird aus Gründen der Vereinfachung aus anderen digitalen Werten die Menge zum Zeitpunkt des Übergangs mit Hilfsrechnungen und Annahmen ermittelt. Das kann zu unterschiedlichen Mengeneinschätzungen in den einzelnen Bereichen führen.
 
Praxis-Beispiel

Schwund

Der Produktionsbereich des Unternehmens liefert an mehrere Vertriebseinheiten klar definierbare Stückzahlen von Produkten. Die jeweilige Menge wird aus den Verkaufszahlen der Vertriebsbereiche errechnet, da zu Recht unterstellt wird, dass jedes verkaufte Teil auch produziert wurde. Es kommt immer wieder vor, dass die so ermittelte Liefermenge (Produktion an alle Vertriebseinheiten) kleiner ist als die aus dem Controlling der Produktionsabteilung bekannte Produktionsmenge, auch nach Berücksichtigung von Lagerbestandsveränderungen. Was geschieht mit diesen Produkten? Wenn sie verloren gehen, muss geklärt werden, wer für diesen Schwund verantwortlich ist und welcher Bereich ihn in seiner Erfolgsrechnung berücksichtigen muss.

  • Serviceleistungen werden mit den in den Servicecentern entstandenen Kosten bewertet. Auch hier gibt es Mengenkomponenten, die als Schlüssel die Verteilung ermöglichen. Auf diesen Menge sollte die empfangende Business Unit Einfluss haben, um die Kostenhöhe auch tatsächlich beeinflussen zu können.
  • Hilfsleistungen werden in Notfällen erbracht und umfassen unterschiedlichste Inhalte, z. B. das Ausleihen von Mitarbeitern, die Belieferung mit Teilen bzw. Produkten oder die Bereitstellung von Maschinenkapazität. Für solche Leistungen vorab bestimmte Mengendefinitionen zu vereinbaren ist nicht sinnvoll. Es wird einfach die in der Kostenrechnung übliche Einheit verwendet.

Die wichtigste Aufgabe für die Mengenbestimmung ist es, Strukturen für die Ermittlung der transferierten Einheiten zu schaffen. Dabei soll möglichst kein zusätzlicher Aufwand entstehen, digitale Daten können übernommen werden. Auch können, fehlende Leistungsdaten aus vorhandenen Werten errechnet werden, wenn dies zu allgemein anerkannten Werten führt.

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