Im Unternehmen gibt es Bereiche, die nicht direkt mit der Herstellung oder dem Vertrieb der Produkte zu tun haben, deren Leistungen aber von mehreren Stellen nachgefragt werden. Beispiele dafür sind die Logistik, das Personalwesen, die IT oder das Rechnungswesen. Es kann sinnvoll sein, diese Funktionen in die einzelnen Units zu integrieren. So kann z. B. ein als Business Unit geführtes Produktionswerk eine eigene Personalabteilung haben, ein Vertriebscenter eine eigene Logistik.
I. d. R. werden zentrale Funktionen ganz oder teilweise in Servicecentern zusammengefasst. Diese erbringen ihre internen Leistungen für die eigentlichen Profitcenter und werden über eine interne Verrechnung entlohnt. Ein Servicecenter ist hauptsächlich durch folgende Parameter gekennzeichnet.
- Es wird keine Produktleistung erbracht, also keine Leistung, die direkt mit dem Produkt verbunden ist.
- Die Leistung des Servicecenters könnte auch extern eingekauft werden.
- Die Abnahme der Leistung der Servicecenter durch die Profitcenter ist verpflichtend. Die Bezahlung erfolgt durch interne Verrechnungssätze.
- Teile der Serviceleistungen, die eng mit der Leistung eines Profitcenters verbunden sind, können vom Servicecenter in das Profitcenter verlagert werden.
- Über das Angebot der Servicecenter kann die Unternehmensleitung eine Steuerung der Profitcenter vornehmen.
Die einzelnen Servicecenter können selbst als ergebnisorientierte Business Unit organisiert sein. Es ist jedoch komplex, einen echten Ertrag zu erwirtschaften und vor allem zu berechnen. Zum einen müssten für die Serviceleistungen marktgerechte Vergleichspreise vorhanden sein. Zum anderen geht ein Gewinn des Servicecenters immer zu Lasten der eigentlichen Profitcenter mit echter Produktleistung.
Marktfähigkeit ist Trugschluss
Die Leistungen der Servicecenter sollen so preiswert wie möglich erbracht werden. Oft wollen die Verantwortlichen für ein solches Servicecenter die Kosten senken, indem sie die Leistungen auch extern am Markt anbieten. Die Fixkosten werden auf mehr Leistung verteilt, Erträge werden erwirtschaftet. Es gibt in der Praxis nur wenige Beispiele, wo dies tatsächlich geglückt ist, z. B. in der Logistik oder als IT-Dienstleister. Früher oder später kommt es zu einem Konflikt, wenn knappe Ressourcen des Servicecenters internen Profitcentern oder externen Kunden vorenthalten werden müssen.