Quantitative und qualitative Größen integrieren
Für eine adäquate Unternehmenssteuerung in volatilen und komplexen Umfeldern werden die Indikatoren in die Unternehmenssteuerung einbezogen.
Kalkulationen anpassen
Dabei sind die Merkmale der Indikatoren zu berücksichtigen. Quantitativ messbare Größen können in Kalkulationen integriert werden, insofern ihre Effekte bekannt und stabil sind. Da es sich bei externen Einflüssen häufig um qualitative oder nur begrenzt quantitativ messbare Faktoren handelt, sind alternative Verfahren notwendig. In diesen Fällen werden Indikatoren herangezogen, um Kalkulationen zu ergänzen, anzupassen oder zu verifizieren. Dabei beeinflussen die externen Entwicklungen bzw. die Indikatoren verschiedene Instrumente der Unternehmenssteuerung.
Kennzahlengestaltung modifizieren
Unterschiedliche Zielbereiche und Zielniveaus
Zur adäquaten Messung, Kontrolle und Steuerung der Leistungserbringung zur Zielerreichung sind die Kennzahlen entsprechend den externen Bedingungen zu gestalten. Dies schließt sowohl die Auswahl der Kennzahlen als auch deren Zielwerte und Maßnahmen ein. Die Auswahl der Kennzahlen hängt von den zentralen Herausforderungen und Zielen des Unternehmens ab, die von den externen Bedingungen beeinflusst sind. Dementsprechend sind die Zielwerte so zu setzen, dass die aktuellen Ziele erreicht bzw. Abweichungen rechtzeitig erkannt werden. Je nach externen Bedingungen sind dafür unterschiedliche Zielniveaus und Zielbereiche festzulegen. Darüber hinaus unterscheiden sich die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele. Je nach externen Einflüssen sind unterschiedliche Maßnahmen notwendig und vorteilhaft. Diese können sich sowohl in Art als auch in Intensität unterscheiden.
Anpassung von Zielwerten
Die Indikatoren zeigen an, welche besonderen Herausforderungen aus den externen Einflüssen auf das Unternehmen eintreffen und welche Ziele erreicht werden sollen bzw. können. Hängen Aufträge stark von öffentlichen Auftraggebern ab, können Aufträge nur akquiriert werden, wenn die öffentlichen Stellen beschlussfähig zusammenkommen und Mittel zur Verfügung stehen. Die Budgets und Jahrespläne der öffentlichen Haushalte limitieren die Auftragsvergabe sowohl hinsichtlich des Zeitpunkts als auch des Volumens. Während ein großer Teil der Aufträge im Frühjahr vergeben wird, werden in den Sommermonaten aufgrund der Sommerpause keine neuen Beauftragungen beschlossen.
In der Sommerzeit kann somit kein hoher Umsatz generiert werden, sodass die Kennzahl im Vergleich zu den Vormonaten verändert werden muss. Dabei werden die Zielwerte sowie die notwendigen und verfügbaren Maßnahmen angepasst. Alternativ kann die Kennzahl Umsatz für den Zeitraum ausgesetzt werden. Die Zeitpunkte, wann die Kennzahlen angepasst werden müssen, werden durch die entsprechenden Indikatoren für die Beschlusszeiten und Auftragsvergaben der öffentlichen Haushalte angezeigt. Indikatoren für die Höhe der Budgets oder auch Subventionen implizieren, wie hoch die Zielwerte der Umsätze angesetzt werden sollen bzw. können.
Strategische Ausrichtung oder Einzelziele anpassen
Unterstützung bei der Unternehmenssteuerung
Darüber hinaus sind die Indikatoren Anhaltspunkte dafür, die strategische Ausrichtung oder die Einzelziele des Unternehmens anzupassen. Dies zeigt sich z. B. in Strategy Maps von Unternehmen. Unternehmen mit saisonaler Nachfrage passen z. B. ihre Einzelziele an die Saisonverläufe an. Während starker Nachfrage steht die Einhaltung kurzer Lieferfristen trotz starker Auslastung und geringer Puffermöglichkeiten im Fokus. Dahingegen stellt in Zeiten geringer Nachfrage die ausreichende Auslastung der bestehenden Kapazitäten die zentrale Herausforderung dar. Die Anpassung der Ziele erfolgt entsprechend den externen Einflüssen. Die präzise und effiziente Beobachtung der externen Entwicklungen mithilfe von Indikatoren ermöglicht die adäquate Gestaltung der Unternehmenssteuerung.
Planungen erweitern und anpassen
Indikatoren dienen als "Richtungsweise"
Für die Planung ist es notwendig, die zukünftigen Entwicklungen frühzeitig abzuschätzen und in die Unternehmenssteuerung zu integrieren. Dabei werden Frühindikatoren herangezogen, um Planungen anzupassen oder zu erweitern. Planungen können zunächst auf Basis historischer Daten und Erwartungen durchgeführt werden. Darauf aufbauend werden Indikatoren angewendet. Da es sich bei den Indikatoren häufig um qualitative oder quantitativ begrenzt erfassbare Variablen handelt, werden die Indikatoren als "Richtungsweiser" und "Stärkeindikator" für die Einflüsse eingebunden. Aus der Betrachtung der Indikatoren und deren Effekte ergibt sich das Gesamtbild der Entwicklungen.