Fakt ist, dass Geschäftsführer nach wie vor 60 Stunden und mehr in der Woche arbeiten, viel unterwegs sind, wenig Zeit zum Regenerieren haben und sich keine Fehler leisten dürfen. Faktoren, die bei Dauerbelastung zu Stress bis hin zum Burnout führen.
In den letzten Jahren hat sich die Intensität dieser Belastungsfaktoren nochmals vervielfacht und beschleunigt. Fakt ist auch, dass in den letzten Jahren die Zahl der Anti-Stress-Methoden und Lehrmeinungen explosionsartig gestiegen ist und dass sich daneben eine ganze Branche um Fitness, Wellness, Meditation und Yoga – bis zum Klosteraufenthalt, Eintauchen in Naturerlebniswelten und Triathlon-Survivals – entwickelt hat, Angebote, die versprechen, gestresste Manager und Führungskräfte fit zu machen.
Viele Kollegen haben in den letzten Jahren ihren eigenen Rhythmus aus Regeneration, Körperlichkeit und mentaler Entspannung gefunden. Sie müssen aber auch feststellen, dass die Belastungen nicht weniger werden. Zwar ist der gute Wille zur Veränderung da. In der Praxis hilft das aber nicht wirklich weiter. Neue Studien belegen: 18 % aller Arbeitnehmer (auch Führungskräfte) stoßen regelmäßig an ihre Leistungsgrenzen, 23 % schaffen es nicht mehr, dem steten Druck zu entrinnen (Bertelsmann/Barmer Studie 2015: "Psychosozialer Druck am Arbeitspatz"). Unter hoher Belastung werden weniger Kalorien verbraucht und der Insulinpegel steigt an (so z. B. Deutsche Krankenversicherung, "Warum Bewegung bei Diabetes so wichtig ist"). 27 % der Manager sind bis kurz vor dem Schlafen „online“. Vier von zehn Chefs trinken abends in der Regel mehr als ein Glas Wein oder Bier.
Jeder muss seine eigene „Mitte“ finden. So viel ist unterdessen wissenschaftlich anerkannt. Das gilt für Arbeits- und Regenerationszeiten, für die sportliche Belastungsgrenze genauso wie für den richtigen Umgang mit anderen sozialen Faktoren (Familie, Freunde, Hobbys). Als gesunde Faustregel sollten Sie sich aber an der unterdessen von (fast) allen Medizinern vertretenen Sieben-Stunden-Regel orientieren: Achten Sie darauf, dass Sie durchschnittlich sieben Stunden schlafen. Weniger ist auf Dauer gesundheitsschädlich. Aber auch, wer regelmäßig mehr als sieben Stunden schläft, verkürzt seine Lebenserwartung (Quelle: Curt Diehm, Chefarzt und Direktor Max Grundig Klinik, Bühl: "Warum Führungskräfte schlecht schlafen")
Fazit: Besinnen Sie sich so oft es geht auf Ihre eigenen Stärken und Vorzüge.
Fragen Sie sich z. B. täglich:
- Was habe ich heute prima gemacht?
- Was ist heute super für mich gelaufen?
- So rücken Sie automatisch Ihre Stärken ins Bewusstsein: Worauf kann ich stolz sein?
- Erinnern Sie sich auf dem Weg zu einem neuen Ziel an Ihre Erfolge und an das gute Gefühl, dass Sie dabei hatten.
- Positive Bestärkungen: Ich lasse mich nicht von meinem Weg abbringen.
- Denken Sie sich die große Aufgabe klein.
- Loben Sie sich selbst, wenn Sie etwas hingekriegt haben.
- Belohnen Sie sich zwischendrin selbst für kleine Erfolge.
- Betrachten Sie jede schwierige Situation als Chance zur Bewährung.
- Legen Sie Ihre Lieblings-Power-Musik auf, wenn Sie sich positiv aufladen wollen.
- Hüpfen Sie. Das ist der erste Schritt, um aus einer Lethargie herauszukommen