Deckungsbeitragsrechnung
In der kurzfristigen Erfolgsrechnung werden den Umsatzerlösen zuerst die variablen Stückkosten der umgesetzten Produkte, Produktgruppen, Betriebsbereiche oder anderer Kalkulationsobjekte gegenübergestellt (Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis). In der einfachen Deckungsbeitragsrechnung (Direct Costing) werden dann die gesamten Fixkosten des Unternehmens von der Summe der Deckungsbeiträge abgezogen, um so den Betriebserfolg zu ermitteln.
Bei den Verfahren der mehrstufigen Fixkostendeckungsrechnung (mehrstufiges Direct Costing) werden die Fixkosten in Schichten, die nach der Zurechenbarkeit auf hierarchisch geordnete Analyseobjekte gebildet werden, nach und nach abgezogen. Verbreitet ist eine Zuordnung nach Produktarten, Produktgruppen, Teilbereichen (Profit Centern) usw. Auch sind mehrdimensionale Rechnungen z. B. nach Märkten, Regionen oder strategischen Geschäftseinheiten möglich.
Die mehrstufige Fixkostendeckungsrechnung eröffnet damit auch die Analyse und Schwachstellenidentifikation nicht nur auf der Produktebene. Neben den reinen Kostenabweichungen sind, bei simultaner Planung der Erlöse, auch Deckungsbeitragsabweichungen auf Produkt-, Produktgruppen- und Bereichsebene möglich.
Vorzüge der Grenzplankostenrechnung
Die Grenzplankostenrechnung beseitigt alle angesprochenen Mängel der vollkostenorientierten Kostenrechnungssysteme und übernimmt deren Fortschritte. Damit kann sie als das System bezeichnet werden, das die Aufgaben der Kostenrechnung am besten löst. Als Nachteile der Grenzplankostenrechnung wäre allenfalls zu nennen, dass sie für eine vollkostenorientierte Bewertung der Bestände in Handels- und Steuerbilanz keine Hilfestellung leistet.
Auch bei der Kalkulation öffentlicher Aufträge nach den Leitsätzen für die Preisermittlung aufgrund von Selbstkosten (LSP) ist diese Kritik angebracht. Weiterhin wird die Gefahr falscher Preispolitik aufgrund variabler Selbstkosten genannt. Diese Gefahr ist aber auf den Märkten, wo Preise am Markt und nicht über die Kalkulation ermittelt werden, als gering einzuschätzen. Zur langfristigen Preiskalkulation empfiehlt sich hier eher die simultane Verwendung einer Vollkostenkalkulation, die aber ohne Schwierigkeiten einzubeziehen ist, da in der Kostenplanung in den Kostenstellen auch die Vollkostenplankalkulationssätze ohne weiteres ermittelbar sind.