Prozessorientierung erhöht die Integrität der Planung
Alle Unternehmensaktivität sollte darauf ausgerichtet sein, den Kunden die Leistungen zu einem Preis zu liefern, den diese zu bezahlen bereit sind und der mindestens die entstehenden Prozesskosten deckt. Für alle Leistungen lassen sich Prozesse definieren und diesen Prozessen Kosten zuordnen. In der Summe aller Prozesse ergibt sich die Prozesslandschaft des Unternehmens, welche alle regelmäßig ausgeführten Aktivitäten des Unternehmens widerspiegelt. Es erscheint sinnvoll, im Rahmen der Unternehmensplanung die Zuordnung der Leistungen und der zu ihrer Herstellung erforderlichen Kosten vorzunehmen. Aus diesem Grund bietet sich eine prozessorientierte Unternehmensplanung an.
Kostenstellen-/Kostenartenplanung durch Prozessplanung ersetzen
In vielen Unternehmen erfolgt die Planung für den Fertigungsprozess und weitere mit der Leistungserstellung verbundene Prozesse prozessorientiert. Die Kosten der Unterstützungsleistungen wie Personalbereitstellung, Qualitätsmanagement, Buchhaltung und Controlling werden jedoch in den jeweiligen Kostenstellen geplant. Auf diese Weise geht der Bezug der Prozesse zu den von ihnen erzeugten Leistungen verloren. Wir wissen also nur, was die Aktivitäten kosten, nicht jedoch, welche (interne) Leistung sie erzeugen und ob diese Leistung kostendeckend und kunden-/marktorientiert ist.
Generell ist daher eine Unternehmensplanung entlang der Geschäftsprozesse zu empfehlen. Die gesamten Geschäftsaktivitäten werden als Prozesse geplant. Ihr Wirkzusammenhang wird über eine Leistungsverrechnung (nicht als Kostenverrechnung zwischen den Kostenstellen) dargestellt. Danach werden die für die Prozesse benötigten Kapazitäten in Qualität und Quantität in den Kostenstellen (Ressourcencenter) geplant. Die benötigte Kapazität in den Prozessen und die bereitgestellte Kapazität in den Kostenstellen werden abgestimmt. So entsteht eine durchgängig prozessorientierte, transparente Unternehmensplanung (s. Abb. 1).
In diese Systematik der prozessorientierten Unternehmensplanung lässt sich dann eine prozessorientierte Innovationsplanung nahtlos integrieren. Alle Innovationsprozesse wie der Produktentwicklungsprozess, die Prozesse der Ideengenerierung sowie der Festlegung strategischer Suchfelder etc. werden konsistent und integriert betrachtet.
Abb. 1: Prinzip der prozessorientierten Planung