Statische Verfahren sind einfach, aber ungenau
Eine einfache und kostengünstige, aber letztlich recht ungenaue Ermittlung der Vorteilhaftigkeit von Investitionen kann mittels der statischen Verfahren der Investitionsrechnung erfolgen. Statisch heißen diese Verfahren, weil die Bestimmungsgrößen der Investitionsentscheidung nur als Durchschnittswerte für eine Periode betrachtet werden. Der zeitliche Anfall von Zahlungen wird nicht berücksichtigt.
Kostenvergleichsrechnung
Bei der Kostenvergleichsrechnung wird die Alternative mit den geringsten Kosten gesucht. Betrachtet werden können die gesamten Kosten einer Alternative oder die mengenabhängigen Stückkosten. Erlöse werden hierbei nicht berücksichtigt. Beispielsweise kann ermittelt werden, ob bei einer bestimmten Kilometerleistung ein Fahrzeug mit Benzin- oder mit Dieselmotor kostengünstiger ist.
Mit diesem einfachen Verfahren kann schnell ein Überblick über die Vorteilhaftigkeit von ähnlichen Investitionsalternativen gewonnen werden. Allerdings werden nur die Kosten einer Durchschnittsperiode betrachtet. Das ist i. d. R. nicht aussagekräftig genug. Qualitätsunterschiede, Erlöse oder Rentabilitäten bleiben unberücksichtigt.
Gewinnvergleichsrechnung
Bei der Gewinnvergleichsrechnung werden neben den Kosten auch die Erlöse und damit eventuelle Qualitätsunterschiede berücksichtigt. Eine einzelne Investition wird dann als vorteilhaft beurteilt, wenn diese einen Gewinn erwirtschaftet. Stehen mehrere Alternativen zur Auswahl, ist diejenige mit dem höchsten Gewinn zu wählen.
Rentabilitätsvergleichsrechnung
Weitergehender ist die Rentabilitätsvergleichsrechnung, bei der die Gewinne ins Verhältnis zu dem eingesetzten Kapital gesetzt werden. Hierdurch lässt sich die Rentabilität einer Investitionsalternative berechnen.
Eine Investition ist vorteilhaft, wenn die Rentabilität größer als die geforderte Mindestrentabilität ist. Besteht die Auswahl zwischen mehreren Alternativen, ist die Investition mit der höchsten Rentabilität zu wählen.
Amortisationsrechnung
Die Amortisationsrechnung, auch Kapitalrückflussrechnung, Pay-back- oder Pay-off-Rechnung genannt, berechnet die Amortisationsdauer als die Zeit in Jahren, in der der Kapitaleinsatz aus den Einzahlungsüberschüssen zurückgeflossen ist:
Je kürzer die Amortisationsdauer, desto geringer wird das Risiko einer Investition angesehen. Die Amortisationsdauer muss kleiner als die erwartete Nutzungsdauer sein. Bei mehreren Alternativen ist die Investition mit der kürzesten Amortisationsdauer zu wählen.
Statische Rechnungen verschaffen einen schnellen Überblick
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die statischen Verfahren der Investitionsrechnung recht einfach sind und einen schnellen Überblick verschaffen. Allerdings bleiben die Ergebnisse ungenau. Betrachtet wird lediglich eine Durchschnittsperiode. In der betrieblichen Realität schwanken die Erlöse und Kosten jedoch im Zeitablauf. Zins- und Zinseszinseffekte werden nicht berücksichtigt. Deshalb sind diese Verfahren nur bei kleineren Investitionssummen anzuwenden, wenn ein schneller Überblick gewünscht ist. Insbesondere bei längerfristigen Investitionsprojekten mit höheren Investitionssummen ist jedoch besser ein dynamisches Verfahren der Investitionsrechnung zu verwenden.