Kennzeichen statischer Investitionsrechnungsverfahren ist, dass sie nur auf Basis der Daten einer Periode, dem Jahr der Investition, berechnet werden. Es wird grundsätzlich mit periodisierten Größen gerechnet und unterstellt, dass alle Kosten und Erlöse in einen Jahr stattfinden bzw. dass dieses Jahr repräsentativ für die gesamte geplante Nutzungsdauer ist. Alle über dieses Jahr hinausgehenden Auswirkungen und Änderungen im Zeitablauf werden bei den statischen Verfahren vernachlässigt. Daher wird lediglich mit Durchschnitts- und Erfahrungswerten gerechnet.
Eingaben für statische Verfahren
Zur Durchführung der Verfahren müssen Auslastung, Kosten und Erlöse im Arbeitsblatt "Eingaben statische Verfahren" eingegeben werden. .
- Auslastung bestimmen:Im ersten Block müssen Angaben zur geschätzten Auslastung in Prozent gemacht werden. Sie brauchen lediglich eine Eingabe für das erste Objekt zu tätigen; die anderen Werte werden übernommen. Rechnen Sie mit unterschiedlichen Kapazitätsgraden, müssen Sie die Vorschlagswerte in den Zellen mit roter Schrift manuell überschreiben. Im Beispiel kalkuliert die GmbH mit einer Auslastung von 78 %.
- Kostenplanung vornehmen: Im nächsten Block müssen Angaben zu den geplanten jährlichen Kosten gemacht werden. Außerdem ist wichtig, dass zwischen fixen und variablen Kosten unterschieden wird, um die Stückkosten richtig berechnen zu können.
Kostenspaltung ist wichtig
Versuchen Sie, alle Kostenarten in fixe und variable Kosten zu untergliedern. Ansonsten ist es bei den statischen Verfahren in vielen Fällen nicht möglich, exakte Aussagen zur Kostensituation bei unterschiedlichen Auslastungsgraden zu treffen. Auch die Höhe der Stückkosten kann nicht richtig berechnet werden. Ist eine Aufteilung nicht möglich oder mit zu viel Arbeit verbunden, sollten Sie eine Kostenart, entsprechend dem überwiegenden Anteil, vollständig den fixen oder variablen Kosten zuordnen.
Abschreibungen, Zinsen und sonstige fixe Kostenpositionen
Das Tool bietet die Möglichkeit, mehrere fixe Kostenarten anzusetzen. Die Kapitalkosten, also Abschreibungen und Zinsen, sind immer Fixkosten. Sie fallen bei jeder Investition an und werden im Tool automatisch berechnet. Für weitere Fixkostenkategorien stehen zusätzliche Eingabezeilen zur Verfügung, die Sie nach Aufhebung des Blattschutzes durch den Befehl "Zeilen einfügen" noch erweitern können.
Kapitalkosten
Die Anschaffungsauszahlungen werden in Abschreibungen umgerechnet und erfasst. Es wird unterstellt, dass stets lineare Abschreibungen entstehen. Im einfachsten Fall werden also die Anschaffungsauszahlungen durch die Anzahl der Nutzungsjahre dividiert. Verbleibt ein Restwert nach Ende der Nutzungsdauer, muss dieser von den Anschaffungsauszahlungen subtrahiert werden.
Bei den Zinsen wird angenommen, dass eine durchschnittliche und konstante Kapitalbindung vorherrscht. Für die Berechnung werden die halben Anschaffungsauszahlungen angesetzt, plus der Hälfte eines evtl. Liquidationserlöses.
Die Berechnung der Kapitalkosten erfolgt automatisch nach den folgenden Formeln:
Kalk. Abschreibungen |
= |
Anschaffungsauszahlungen – evtl. Restwert |
Nutzungsdauer |
Kalk. Zinsen |
= |
Anschaffungsauszahlungen – evtl. Restwert |
x Zinssatz |
2 |
Variable Kostenpositionen
Bei den variablen Kosten können Sie bis zu 5 Kostenarten frei wählen. Wenn Sie mehr Kostenarten berücksichtigen wollen, müssen Sie auch hier Einzelpositionen zusammenfassen. Beispiele für variable Kostenarten sind: Material, Fertigungslöhne, große Teile der Energiekosten oder Werkzeugkosten.
Stückerlöse planen
Meist werden Sie zusätzlich zur Kostenvergleichsrechnung weitere statische Verfahren durchführen wollen. Daher werden zum Schluss noch Angaben zu den geplanten Stückerlösen benötigt. Die Eintragungen erfolgen ab Zelle G32. Bereits mit diesen Eingaben haben Sie alle Voraussetzungen zur Durchführung der statischen Investitionsrechnungsverfahren erfüllt.
Mengen und Preise mit größtem Einfluss
Der Erfolg einer Investition hängt, in Bezug auf Gewinn, Rentabilität und Amortisationsdauer, maßgeblich von der Wahl des Verkaufspreises und der möglichen Verkaufsmenge ab. Daher sollten Sie auf die Planung von Preisen und Mengen (Auslastung) ein besonderes Augenmerk legen. Für den Fall, dass in Bezug auf Mengen und Preise große Unsicherheiten herrschen, wählen Sie zunächst den niedrigsten Preis und die kleinste vorstellbare Verkaufsmenge. So erhalten Sie ein Worst-Case-Szenario mit dem schlechtesten denkbaren Ergebnis. Versuchen Sie dann, die Verkaufsseite schrittweise zu fundieren, etwa indem Sie oder das Marketing Umfragen oder Erhebungen vornehmen, um Preise und Mengen genauer bestimmen zu können.
Die GmbH hat zur Durchführung der statischen Verfahren folgende Eingaben getätigt (s. Abb. 4).
Abb. 4: Arbeitsblatt Eingabe statische Verfahren
3.1 Kostenvergleichsrechnung
Mit der Kostenvergleichsrechnung werden die Kosten von Investitionsvorhaben verglichen. Die Alternative mit den geringsten Kosten ist die günstigste.
Die Ergebnisse der Kostenvergleichsrechnung, w...