Als Eröffnungsbilanzwerte wurden bereits die verschiedenen Umsatzsteuerforderungen und -verbindlichkeiten behandelt. Sie werden auf der Aktivseite oder der Passivseite zusammengefasst – je nachdem, ob ein Umsatzsteuerguthaben oder eine Umsatzsteuerschuld besteht.
erledigt | Arbeitsschritte |
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Vergleichen Sie die Eröffnungsbilanzwerte mit den Umsatzsteuerverbindlichkeiten oder -forderungen des Vorjahres und überprüfen Sie deren Auflösung im Folgejahr. | |
Wurden Zahlungen oder Erstattungen aus der Umsatzsteuerjahreserklärung auf dem Umsatzsteuervorauszahlungskonto verbucht? | |
Überprüfen Sie ungewöhnlich hohe Beträge und Sollbuchungen auf den Umsatzsteuerkonten. |
Tab. 11: Arbeitsschritte beim Prüfen der Umsatzsteuerkonten
Dezember-Vorauszahlung für laufendes Jahr gebucht
Die Umsatzsteuervorauszahlung Dezember in Höhe von 15.000 EUR, die als Verbindlichkeit im Vorjahr ordnungsgemäß abgegrenzt wurde, ist im Februar (bestehende Dauerfristverlängerung) fälschlicherweise als Vorauszahlung des laufenden Jahres gebucht worden. Eine Umbuchung ist erforderlich, damit die sonstige Verbindlichkeit (Umsatzsteuervorauszahlung Dezember) aus dem Vorjahr ausgeglichen wird und die laufenden Vorauszahlungen auf dem Konto 1780/3820 korrekt sind.
Umbuchung der Umsatzsteuervorauszahlung
Buchungsvorschlag SKR 03/04:
Konto SKR 03/04 Soll | Kontenbezeichnung | Betrag EUR |
Konto SKR 03/04 Haben | Kontenbezeichnung | Betrag EUR |
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1790/3841 | Umsatzsteuer Vorjahr | 15.000 | 1780/3820 | Umsatzsteuervorauszahlung | 15.000 |
Umsatzsteuer bei Inzahlungnahme von Pkw falsch gebucht
Ein Kunde gibt einen Firmenwagen in Zahlung und zieht von der Warenrechnung des Autohauses den Betrag von 23.800 EUR mit ausgewiesener Umsatzsteuer (19 %) ab. Vom Autohaus wurde bereits der Anlagenzugang in Höhe von netto 20.000 EUR gebucht. Anstatt eines Vorsteuerabzugs für die Anschaffung ist die Umsatzsteuer der Warenrechnung durch die Verrechnung um 3.800 EUR gekürzt. Nachfolgend finden Sie die Buchungsvorschläge für die Umbuchung der Umsatzsteuer, damit die Vorsteuer für die Anschaffung ausgewiesen und die Umsatzsteuer für die Veräußerung korrekt abgebildet werden.
Umbuchung falsch gebuchter Umsatzsteuer bei Inzahlungnahme Pkw
Buchungsvorschlag SKR 03/04:
Konto SKR 03/04 Soll | Kontenbezeichnung | Betrag EUR |
Konto SKR 03/04 Haben | Kontenbezeichnung | Betrag EUR |
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1570/1400 | Vorsteuer | 3.800 | 1770/3800 | Umsatzsteuer | 3.800 |
erledigt | Arbeitsschritte |
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Stimmen Sie die umsatzsteuerpflichtigen Erlöse aller Erlöskonten mit der Umsatzsteuer ab. | |
Liegen Buchungen ohne Steuerschlüssel oder mit Aufhebung der Buchungsautomatik auf den Erlöskonten vor, die möglicherweise nicht korrekt sind? | |
Sind Lieferungen ins Ausland (innergemeinschaftliche Lieferungen, Ausfuhrlieferungen) umsatzsteuerlich korrekt abgebildet? |
Tab. 12: Arbeitsschritte zur Kontrolle der Umsatzsteuer- und Erlöskonten
Spätestens zum Jahresabschluss müssen die ausgewiesenen Umsätze und Steuern bis auf Rundungsdifferenzen mit den Werten in der Bilanz übereinstimmen. Es empfiehlt sich – insbesondere bei umfangreichen Buchführungen – schon beim Abstimmen der Buchhaltung während des laufenden Jahres die Umsatzsteuer zu verproben, damit etwaige Abweichungen schneller festgestellt und umgebucht werden können. Fassen Sie bei der Verprobung Erlöskonten und Umsatzsteuerkonten mit gleichen umsatzsteuerlichen Sachverhalten zusammen. Im Idealfall ist die Verprobung so aufgebaut, dass die relevanten Beträge für die Umsatzsteuer-Jahressteuererklärung direkt entnommen werden können.
Umsatzsteuerverprobung
Kontensalden per 31.12. | Umsatzsteuer | ||
Umsatzerlöse 7 %: 20.000 EUR | entspricht | 1.400 EUR | |
Konto Umsatzsteuer 7 % | gebucht | 1.400 EUR | |
Differenz | 0 EUR |
Hier stimmen die errechneten und gebuchten Umsatzsteuerwerte überein.
Umsatzerlöse Jahressaldo | Umsatzsteuer | ||
Umsatzerlöse 19 %: 750.000 EUR | entspricht | + | 142.500 EUR |
Erhaltene Anzahlungen 19 %: 60.000 EUR | entspricht | – | 11.400 EUR |
Erlösschmälerungen 19 %: 35.000 EUR | entspricht | – | 6.650 EUR |
errechnete Umsatzsteuer aus Erlösen | 124.450 EUR | ||
Konto Umsatzsteuer 19 % | – | 120.640 EUR | |
Differenz | 3.810 EUR |
Die Differenz bei der Umsatzsteuer zu 19 % ist in Höhe von 3.800 EUR ist auf die Fehlbuchung bei der Pkw-Inzahlungnahme im vorherigen Beispiel zurückzuführen.
Die verbleibende Differenz in Höhe von 10 EUR geht auf die Erlösschmälerungen zurück. Auf dem Konto "Erlösschmälerungen 19 %" erfasste Beträge lassen sich anhand der Belege und Kontenblätter aufteilen.
Die Verprobung stimmt nun nach diesen Korrekturen mit den Kontenwerten überein.
Automatikkonten im Kontenplan verwenden
Bei Automatikkonten erfolgt die Aufteilung in Nettobeträge (Erlöskonten) und Umsatzsteuerbeträge (Umsatzsteuerkonten) systemseitig. Falsche Umsatzsteuerkonten und Rechenfehler sind somit vermeidbar. Stornobuchungen und Aufhebung der Umsatzsteuerautomatik sind auf dem Kontoblatt in der Regel gesondert ausgewiesen und können daher leicht identifiziert ...
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