Doch genau an dem Punkt der gleichmäßigen Verteilung entsteht der Streit. Denn klar ist, dass sich dieser Status Quo in Zukunft nicht aufrechterhalten lässt. Zum einen nehmen die Schäden mit einem solchen Tempo zu, dass sie schon in naher Zukunft nicht mehr beherrschbar oder gar umzukehren sind. Zum anderen entwickelt und verstärkt sich ein gesellschaftlicher und politischer Diskurs darüber, wer denn zukünftig für die Umweltschäden zu welchem Anteil aufkommen solle. Das Zerren um die CO2-Abgabe ist derzeit wohl das plakativste Beispiel.

Doch eines ist bereits jetzt klar. Die kommenden Jahre werden davon geprägt sein, dass bislang externalisierte und vergemeinschaftete Kosten re-internalisiert werden. Und das mit zwei Zielsetzungen:

  1. Preisliche Sanktionierung von klima- und umweltschädlichem Verhalten und Förderung von schonenden Alternativen.
  2. Verbrauchsorientierte Umlage der Kosten.

Der CO2-Preis macht dabei den Anfang, Kunststoffe und Verpackungen werden in Kürze folgen, ebenso wie das beschlossene Lieferkettengesetz. Sukzessive werden so alle Sektoren, Branchen und Wertschöpfungsketten unter die Lupe genommen und nach den beiden genannten Aspekten kostenseitig umverteilt. Je nach politischer Großwetterlage wird das schneller oder etwas langsamer gehen. An der Notwendigkeit, die Wirtschaftsstruktur vollständig umzugestalten, wird das nichts ändern. Denn mit der Natur lässt sich bekanntlich nicht verhandeln. Das ist uns in der Corona-Pandemie noch einmal deutlich vor Augen geführt worden.

Was hat das nun alles mit dem Controlling im Unternehmen zu tun? Als Hüter der ökonomischen Grundtugenden im Unternehmen wohl eine ganze Menge. Denn aktuell und ganz sicher perspektivisch, wird sich die Kostenstruktur im Unternehmen deutlich verändern. Und es liegt an einer vorausschauenden und vernünftigen Planung dieser Kosten, ob ein Unternehmen mit der Klimakrise zurechtkommt und sogar erfolgreich ist, oder ob aufgrund der Überschuldung eine Pleite droht.

 
Praxis-Tipp

Umweltkosten in der Kostenstruktur berücksichtigen

Beginnen Sie heute, die Umweltkosten in die Kostenstruktur und-planung des Unternehmens einzuarbeiten. Re-internalisieren Sie diese Kosten, damit Ihr Unternehmen in Zukunft resilient und wettbewerbsfähig bleibt.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Finance Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge