FinMin Sachsen, Erlaß v. 27.4.2006, 32 - S 2440 - 11/90 - 20246, BStBl I 2006, 393
Bekanntmachung über die Kirchensteuerbeschlüsse im Freistaat Sachsen für das Kalenderjahr 2006
1. Nach den staatlich anerkannten Kirchensteuerbeschlüssen der im Freistaat Sachsen steuerberechtigten evangelischen und römisch-katholischen Kirchen für das Kalenderjahr 2006 beträgt der einheitliche Kirchensteuersatz 9 % der Einkommen- bzw. Lohnsteuer, höchstens 3,5 % des zu versteuernden Einkommens.
Gehört der Ehegatte eines Kirchensteuerpflichtigen keiner kirchensteuererhebenden Körperschaft an und werden die Ehegatten zur Einkommensteuer zusammenveranlagt, beträgt die Kirchensteuer des kirchensteuerpflichtigen Ehegatten höchstens 3,5 % seines Anteils am gemeinsam zu versteuernden Einkommen, der sich aus dem Verhältnis der Summe seiner Einkünfte zur Summe der Einkünfte beider Ehegatten ergibt.
Vor der Berechnung der Kirchensteuer ist die Bemessungsgrundlage (Einkommen-, Lohnsteuer) nach § 51a EStG zu ermitteln. Dies gilt entsprechend bei der Ermittlung der maßgebenden Bemessungsgrundlage für die Kappung und zur Aufteilung der Bemessungsgrundlage in glaubensverschiedenen Ehen.
2. Die evangelische Landeskirchensteuer wird mit einem Mindestbetrag von 3,60 Euro pro Jahr, 0,30 Euro pro Monat, 0,07 Euro pro Woche und 0,01 Euro pro Tag erhoben. Der Mindestbetrag wird nur erhoben, wenn Einkommensteuer (Lohnsteuer) unter Beachtung von § 51a EStG anfällt.
Die römisch-katholische Kirche erhebt keinen Mindestbetrag.
3. Bei Pauschalierung der Lohnsteuer nach §§ 40, 40a (mit Ausnahme des Absatzes 2), 40b EStG beträgt die Kirchensteuer 5 % der pauschalen Lohnsteuer.
Weist der Arbeitgeber nach, dass einzelne Arbeitnehmer keiner kirchensteuererhebenden Körperschaft angehören, ist insoweit Kirchensteuer nicht zu erheben. Für alle übrigen Arbeitnehmer beträgt die Kirchensteuer 9 % der pauschalen Lohnsteuer.
Die pauschalierte Kirchenlohnsteuer ist im Verhältnis 85 : 15 auf die Konfessionen „evangelisch” und „römisch-katholisch” aufzuteilen, soweit der Arbeitgeber die Kirchensteuer nicht durch Individualisierung der jeweils steuerberechtigten Kirche zuordnet.
4. Für die Erhebung des besonderen Kirchgeldes in glaubensverschiedener Ehe gilt im Freistaat Sachsen folgende von den zuständigen Kirchenbehörden mit staatlicher Anerkennung festgelegte Tabelle:
|
Bemessungsgrundlage (gemeinsam zu versteuerndes Einkommen nach § 2 Abs. 5 EStG) |
Jährliches |
Monatliches |
|
besonderes Kirchgeld |
|
|
|
|
|
|
Euro |
Euro |
Euro |
1 |
30.000 |
– |
37.499 |
|
96 |
|
8 |
|
2 |
37.500 |
– |
49.999 |
|
156 |
|
13 |
|
3 |
50.000 |
– |
62.499 |
|
276 |
|
23 |
|
4 |
62.500 |
– |
74.999 |
|
396 |
|
33 |
|
5 |
75.000 |
– |
87.499 |
|
540 |
|
45 |
|
6 |
87.500 |
– |
99.999 |
|
696 |
|
58 |
|
7 |
100.000 |
– |
124.999 |
|
840 |
|
70 |
|
8 |
125.000 |
– |
149.999 |
|
1.200 |
|
100 |
|
9 |
150.000 |
– |
174.999 |
|
1.560 |
|
130 |
|
10 |
175.000 |
– |
199.999 |
|
1.860 |
|
155 |
|
11 |
200.000 |
– |
249.999 |
|
2.220 |
|
185 |
|
12 |
250.000 |
– |
299.999 |
|
2.940 |
|
245 |
|
13 |
300.000 |
und mehr |
|
|
3.600 |
|
300 |
|
Bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage des besonderen Kirchgeldes in glaubensverschiedener Ehe ist § 51a EStG zu beachten.
Zwischen der Kirchensteuer vom Einkommen und dem besonderen Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe ist eine Vergleichsberechnung durchzuführen, wobei der höhere Betrag festgesetzt wird.
Normenkette
KiStG SN § 1
KiStG SN § 4
KiStG SN § 5
Fundstellen
BStBl I, 2006, 393