Die hauptsächlich in der Kostenartenrechnung verwendete Gliederung ist die nach den verbrauchten Faktoren. Hier finden sich wichtige Kostenarten wie die Material- und die Personalkosten. In vielen Unternehmen spielen auch die Energiekosten eine wichtige Rolle. Immer bedeutender werden die Kosten für die Kommunikation. Hier einige Beispiele.
Personalkosten
Die Personalkosten umfassen alle Aufwendungen, die für den Produktionsfaktor Arbeit gemacht wurden. Dazu gehören neben den Löhnen und Gehältern auch die Nebenkosten wie der Anteil des Arbeitgebers an den Sozialabgaben, Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung oder die Aufwendungen für die Vermögenswirksamen Leistungen. Auch die Zahlung von Abfindungen oder die Aufwendungen für Dienstfahrzeuge, die den Mitarbeitern zur privaten Nutzung überlassen wurden, sind unter dieser Kostenart zu buchen.
Wichtig ist hier die korrekte Unterteilung in fixe und variable Kosten und in Einzel- bzw. Gemeinkosten. In vielen Fällen wird übersehen, dass auch die Kosten der Personalverwaltung zu den Personalkosten gehören, da diese vom Faktor Arbeit verursacht werden. Grundsätzlich gehören auch die Aus- und Weiterbildungskosten dazu, obwohl meist ein separater Ausweis erfolgt.
Materialkosten
Die Materialkosten umfassen in der Praxis meist nur das Fertigungsmaterial. Hilfs- und Betriebsstoffe werden separat ausgewiesen. Für die korrekte Darstellung müssen zu den Materialkosten auch deren Beschaffungskosten bspw. für Transport, Verpackung oder Transportversicherung gebucht werden. Einfuhrzölle verteuern das eingesetzte Material ebenso. Grundsätzlich sind die Materialkosten um die Kosten der Bestellung (also die im Einkauf anfallenden Kosten) zu erhöhen.
Materialkosten haben eine Sonderstellung. Das gelieferte Material wird in den seltensten Fällen sofort verbraucht, es wird vielmehr eingelagert. Dort werden die Ergebnisse der Kostenrechnung benötigt, um die Anschaffungskosten für die Bewertung der Bestände zu ermitteln. Materialkosten entstehen erst dann, wenn nach dem Lagerabgang ein Verbrauch stattfindet. Grundlage für die Kostenartenrechnung ist hier der Materialentnahmeschein mit den Bewertungen des verbrauchten Materials.
Energiekosten
Energiekosten können in Produktionsunternehmen eine wichtige Rolle spielen. Wenn Fertigungsprozesse oder Fertigungsanlagen große Mengen an Energie verbrauchen, muss auch die Kostenartenrechnung darauf reagieren. Eine Unterteilung in die einzelnen Energiearten (Strom, Gas, Kohle, Wasserkraft, Solarenergie etc.) kann wichtig sein für Entscheidungen über die zukünftige Energiepolitik des Unternehmens. Eine weitere Aufgabe ist die möglichst umfangreiche Zuordnung der Energiekosten zu den Produkten, um aus Gemeinkosten Einzelkosten zu machen und damit eine bessere Verrechnung zu erlauben.
Kommunikation
Die Kommunikationskosten zeigen derzeit einen Wechsel zwischen den Kostenarten für den Informationsaustausch. Die digitalen Medien über das Internet erlauben den Ersatz von Telefonkosten und Porto durch Internetkosten. Ein Teil der umfangreichen EDV-Kosten kann und muss den Kommunikationskosten zugeordnet werden. Die technische Entwicklung wird in wenigen Jahren die Telefonkosten ganz in den IT-Kosten untergehen lassen, wenn die Telefonie nur noch die digitalen Strukturen der IT nutzt. Die Kostenartenrechnung kann dies nicht nur aufzeigen, sondern kann auch unterstützend in die Planung dieser Vorgänge eingebunden werden.