Um Frühindikatoren für die Entstehung von Leerkosten zu erhalten, müssen nur spezielle Kostenwerte betrachtet werden. Bei der Verwendung aller anfallenden Kosten kann gleich die Höhe der Leerkosten ermittelt werden, der Aufwand wäre gleich hoch. Es gilt also, die für die Praxis bestmöglichen Kostenarten zu finden, die im Vergleich mit den Leistungsdaten die gewünschte Aussage machen. Dabei handelt es sich nicht immer direkt um die Kosten. Vielfach werden auch Kennzahlen verwendet, die auf die Höhe spezieller Kosten schließen lassen. So kann z. B. die Anzahl der Mitarbeiter einen Schluss auf die Höhe der Personalkosten zulassen.
Anzahl Mitarbeiter
Die Mitarbeiter eines Unternehmens verursachen Kosten in Form von u. a. Löhnen und Gehältern. Diese Personalkosten gehören in vielen Betrieben zu den größten Kostenblöcken. Über die Anzahl der Mitarbeiter kann in einem Schnelltest auf die Höhe der Personalkosten geschlossen werden. Da sich die Anzahl der beschäftigten Personen nicht ohne weiteres flexibel an Leistungsschwankungen anpassen lässt, findet sich mit diesem Kostenwert ein hervorragendes Instrument, um Leerkosten anzuzeigen.
Anzahl Quadratmeter
Über die Anzahl der Quadratmeter versucht man, die Raumkosten für den Untersuchungsbereich einzubeziehen. Auch hier gilt die Annahme, dass über die Quadratmeteranzahl auf die Höhe der entstehenden Kosten geschlossen werden kann. Eingesetzt wird diese Kennziffer vor allem in Unternehmensbereichen und im Einzelhandel, der seine Umsätze den Quadratmeterzahlen gegenüberstellt.
Stunden
Zur Bewertung des Arbeitseinsatzes lassen sich die erfassten Stunden verwenden. Die Gesamtstunden lassen auf die Höhe der Personalkosten schließen, wobei hier ein besserer Bezug zur realen Leistung entsteht als bei der Mitarbeiterzahl. Wenn möglich, können auch nur die unproduktiven Stunden verwendet werden. Diese schaffen den Zusammenhang zu den Gemeinkosten eines Bereiches.
Echte Kostenarten
Neben den Werten, die auf die Höhe von bestimmten Kosten schließen lassen, können auch echte Kostengrößen bei der Zusammenstellung von Frühwarnindikatoren verwendet werden. Marketingkosten geben die Höhe der Ausgaben für Werbung, Distribution oder Konditionen an. Rüstkosten im Produktionsbereich stellen die Kostenhöhe für den Vergleich mit den Maschinenleistungen zur Verfügung. Gemeinsam ist allen hier eingesetzten Kostenarten, dass es sich um Gemeinkosten handelt, deren Höhe nicht direkt mit den Produkten oder Leistungen verknüpft ist. Direkte Kosten schwanken definitionsgemäß mit der Leistung, könnten also ein Maßstab für die Leistungserbringung selbst sein.