Der Wechsel zu einem anderen Lieferanten für Energie ist aufgrund vorhandener Verträge in der Regel nur mittel- bis langfristig möglich. Die Versorgung in der Krisensituation auf einen kurzfristigen Einkauf an den Energiebörsen umzustellen ist mit hohen Risiken verbunden. Aktuell sind die Börsenpreise für Gas und Strom stark auf Rekordwerte gestiegen und unterliegen, ebenso wie beim Erdöl, starken Schwankungen. Das sollte gut überlegt werden, ebenso wie der Wechsel von einer langjährigen bekannten Beziehung mit einem Energielieferanten zu einer neuen Beziehung mit unbekannten Partnern. In der Krise ist Verlässlichkeit oft stärker zu bewerten als der Preis.

Selbstverständlich gibt es eine Grenze, ab dem das Risiko des Wechsels vom Preisvorteil übertroffen wird. Eine Mehr-Lieferanten-Strategie ermöglicht die Auswahl jeweils günstiger Preise, ist in Summe jedoch meist ungünstiger im Vergleich zur Beziehung zu einem Lieferanten, da Mengenvorteile aufgezehrt werden. In einer Krisensituation kann der Konkurrenzkampf der verschiedenen Lieferanten dennoch für eine zuverlässige Versorgung mit Energie führen. Das senkt die Kosten gegenüber der Situation, dass der einzige Lieferant keine Energie mehr liefern kann.

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