Viele Integrationsschwierigkeiten lassen sich bereits durch die o. g. präventiven Maßnahmen vermeiden. Sollten diese jedoch nicht greifen, müssen Fachvorgesetzte und HR schnell und zielgerichtet reagieren, um entweder die Probezeit doch noch als Erprobungsphase für alle Seiten nutzen zu können oder rechtzeitig die Notbremse zu ziehen – sprich: den Neueinsteiger nicht zu übernehmen und vorzeitig zu kündigen.
Es ist daher wichtig, dass die Führungskraft bald realisiert, dass die Einarbeitung nicht nach Plan verläuft, z. B. durch
- Beobachtung,
- regelmäßige Probezeitgespräche,
- Nachhalten des Einarbeitungsplans und
- Einholen von Feedback bei Kollegen.
Es ist es die Aufgabe der Führungskraft, durch Gespräche und Beobachtung herauszufinden, welche Gründe vorliegen. Ungeklärte, langwierige Konflikte wirken sich negativ auf die Performance des gesamten Teams aus und können die soziale Integration eines neuen Kollegen negativ beeinflussen.
Wichtig ist daher, dass Vorgesetzte eine offene Kommunikationskultur pflegen:
- Konflikte im Team offen ansprechen, ggf. Einzelgespräche anbieten,
- Nachfragen zulassen,
- immer ein offenes Ohr für alle Beteiligten haben.
Je mehr Zeit bleibt, um die Probleme zu lösen, bevor die Probezeit vorbei ist, desto besser. Dabei sollte eine Regel immer beherzigt werden: Bei berechtigten Zweifeln, ob der Neue der Richtige ist – immer kündigen! Die Übernahme aus der Probezeit ist eine Investition von enormer Tragweite und sollte nur erfolgen, wenn sich der Mitarbeiter auch wirklich bewährt hat und ins Team passt. Gleiches sollte sich übrigens auch der Onboardee fragen, ob der Job auf Dauer der richtige für ihn ist. Die Zusammenarbeit wird nur dann erfolgreich, wenn es für beide Seiten passt.
Schwierigkeiten sofort ansprechen
Sollte es tatsächlich gravierende Schwierigkeiten bei der fachlichen und / oder sozialen Integration des neuen Mitarbeiters geben, sollten Vorgesetzte die Schwierigkeiten offen und transparent benennen. Dies ist ein Gebot der Fairness, aber auch das einzig erfolgsversprechende Mittel, die Fehlentwicklung noch ins Positive drehen zu können. Der Onboardee MUSS wissen, an welchen Punkten die Einarbeitung aus Sicht des Unternehmens stockt. Die Führungskraft hat die Aufgabe, dem neuen Mitarbeiter unnötige Ängste zu nehmen, die ihn bei der gemeinsamen Lösungssuche blockieren könnten.