Die Umsetzung des Personalmanagement-Reportings erforderte sowohl fachliche, konzeptionelle als auch technische Lösungskompetenz. Es wurden die folgenden Arbeitsschritte durchlaufen:

  • Erarbeitung eines HR-Bezugsrahmens zur Identifikation relevanter Themen ("Kennzahlenbereiche") sowie Übersetzung in konkrete Kennzahlen (s. Tab. 1)
  • Aufbau eines Backend-Datenmodells, das als Grundlage für das verwendete Reporting-Tool fungiert
  • Umsetzung einer hierarchisch gegliederten HR-Dashboard-Struktur: Konzeption einer Startseite für das Top-Management mit Absprungmöglichkeit auf weitere Detail-Dashboards
  • Definition und technische Umsetzung von Datenschnitten (Gesellschaft, Teilkonzern, Division usw.)
  • Festsetzung von visuellen Standards, zur Benutzerführung und zur Umsetzung der Corporate Identity in den Dashboards
  • Überprüfung der technischen Grundlagen (hardware- und softwareseitig)
  • Erarbeitung eines Berechtigungskonzepts zur rollenspezifischen Einsichtnahme/Bearbeitung der Dashboards
  • Zusätzliche Adaptierung der Desktop Dashboards für mobile Tablet-Anwendung

Zentraler Erfolgsfaktor für die Umsetzung des Personalmanagement-Reportings war ein enger, abteilungsübergreifender Schulterschluss zwischen HR, Controlling und IT, der eine enge Integration und Abstimmung von fachlichen Anforderungen einerseits mit technischen Umsetzungsmöglichkeiten andererseits ermöglichte.

 
Kennzahlenbereich Kennzahlen

Personalstand, -struktur und

-bedarf
  • Kapazität (z. B. 100 FTE per 1.6.2020)
  • Demographische Aspekte (Alter, Geschlecht, Ausbildung)
  • Bruttobedarf (erforderliche Arbeitskräfte), z. B. 115 FTE per 1.7.2019
  • Nettobedarf (Delta für Erreichung Soll-Personalbestand, z. B. +10 FTE per 1.7.2019)
Personalkosten
  • Kostenstruktur (Gliederung Kostenarten: z. B. Reisekosten, Schulungskosten, u.ä.)
  • Leasingpersonalkosten
  • Personalkosten pro MitarbeiterIn und pro Stunde (z. B. 56 EUR / MA / h)
Personalbeschaffung
  • BewerberInnen pro Arbeitsplatz
  • Vorstellungsquote
Personaleinsatz
  • Leistungsspanne (z. B. 12 MA pro Abteilungsleiter, Leistungsspanne ="" 12)
  • Arbeitsplatzstruktur (Verhältnis von Anzahl Teilzeit- zu Gesamt-Arbeitsplätze, z. B. 31 % per 1.6.2019)
  • geleistete Überstunden
  • Resturlaubstage
  • Arbeitsproduktivität (z. B. 7 produzierte Einheiten / Arbeitsstunde)
Personalerhaltung und Anreizsystem
  • Fluktuationsrate (gewollt und ungewollt)
  • Fluktuationskosten
  • Anteil von Personal in Anreizsystemen
  • Anteil variabler Komponenten und freiwilliger Sozialleistungen
  • Mitarbeiterzufriedenheit
Personalentwicklung
  • Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen (gesamt; je MitarbeiterIn: z. B. 600 EUR pro MA per 31.12.2018)
  • Ausbildungsquote und Steigerung der Qualifikation
Betriebliches Vorschlagswesen
  • Anzahl eingereichter Verbesserungsvorschläge
  • Anzahl / Höhe ausgeschütteter Prämien
  • Anzahl angenommener / realisierter Verbesserungsvorschläge
  • Erzielte Einsparungen

Tab. 1: Übersicht von HR-Kennzahlen nach Kennzahlenbereichen[1]

[1] Vgl. Niedermayr/Waniczek/Wickel-Kirsch, 2020, S. 42.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Finance Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?