Sascha Brosig, Dr. Andreas Pöschl
Neue Planungslösung mit ambitioniertem Zeitplan verwirklicht
Nachdem der Vorstand des Versicherungsunternehmens im Strategieprozess 2014 erstmals über die Neuausrichtung der Planung diskutierte, wurde das Thema 2015 auf die strategische Agenda genommen. Im Oktober 2015, in einem gemeinsamen Workshop, wurde dann die grundsätzliche Ausrichtung der zukünftigen Planung erarbeitet. Im November und Dezember 2015 wurde eine einfachere, treiberbasierte und simulationsfähige Mifri-Planungslösung auf Basis TM1 entwickelt und ein Plan aufgebaut, wie diese bis Mai 2016 realisiert werden kann.
Abb. 1: Zielbild (Auszug) – Neue Lösung für die Mifri auf Basis TM1
Planungsprozess weist viele Abhängigkeiten auf
Der Mifri Planungsprozess ist eine treiberbasierte Fortschreibung der Ergebnisse der Jahresplanung (s. Abb. 1). Der Prozess startet, indem die Aktuariate die Bestände aufgreifen, das Neugeschäft planen und auf dieser Grundlage die Versicherungstechnik rechnen. Diese Ergebnisse (bei Leben inkl. Kapitalanlage) für die Jahresplanung und die Mifri werden als Basisdaten für den weiteren Prozess geliefert. Weitere Zulieferungen erfolgen durch das Asset Management (Kapitalanlageergebnisse), das Controlling (Kosten) und die Rückversicherung. Auf dieser Basis erstellt das Rechnungswesen zunächst die Jahresplanung nach HGB auf. Die Ergebnisse für die Komposit-, Lebens-, Kranken- und Nicht-Versicherungs-Gesellschaften werden anschließend im Konsolidierungstool konsolidiert und zusammengeführt. Dabei werden Entscheidungen zu konzerninternen Ausschüttungen und Gewinnabführungen berücksichtigt.
Erstellungszeitraum der Planung wird deutlich verkürzt
Analog erstellt das Risikomanagement die Solvency II Jahresplanung, insbesondere die Solvenzbilanz(en) für die Einzelgesellschaften und den Konzern. Auf Grundlage der Ergebnisse der Jahresplanung und der Zulieferungen für den Mittelfristzeitraum erfolgt dann die Berechnung der Mifri. Zuerst werden die Ergebnisse der Einzelgesellschaften kalkuliert, die dann (direkt im Mifri-Tool) konsolidiert werden. Auch hier inkl. Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB), Schwankungsrückstellung, Gewinnabführung und Schüttung. Letztlich werden sie zurückgeschrieben in einen universellen Reportingwürfel zusammen mit den Ergebnissen der Jahresplanung und sind dort auswertbar.
Das neue Mifri-Planungstool ermöglicht eine konzeptionelle Umgestaltung des Mifri-Prozesses. Abb. 2 skizziert die neuen Durchlaufzeiten von etwa 10 statt bisher etwa 40 Tagen.
Abb. 2: Zielbild (Auszug) – Neuer Planungskalender für die Mifri