Die Anlagengröße wird einmal durch die zur Verfügung stehende Fläche definiert, zum anderen aber hängt sie entscheidend davon ab, welche (Ertrags-)Ziele der Betreiber mit der Anlage verfolgt. Wenn die PV-Anlage einen Teil des erzeugten Stroms in das öffentliche Stromnetz einspeisen soll, wie es bei den meisten Anlagen der Fall ist, wird sie in der Regel größer ausfallen, als wenn der Strom nur für den Eigenverbrauch bestimmt ist.

Aufgrund der stark gesunkenen Vergütungssätze bei der Einspeisung und des steigenden Strompreises geht der Trend bei PV-Anlagen heute eindeutig in Richtung Eigenverbrauch des Solarstroms, der für mehr Wirtschaftlichkeit durch einen gewissen Anteil von eingespeistem Strom ergänzt wird.

Mit einer Dimensionierung zwischen 5 und 10 kWp (4.500 bis 9.000 kWh pro Jahr) bei einer jetzt einzurichtenden neuen Anlage sind private Betreiber in jedem Fall auf der sicheren Seite:

  • Sie werden als Kleinunternehmer betrachtet und sparen sich viel Aufwand bei der Steuererklärung.
  • Sie müssen auch den Eigenverbrauch nicht versteuern.
  • Sie erhalten eine höhere Einspeisevergütung von derzeit (EEG 2023, Stand März 2024) 8,11 Cent pro kWh. Ist die Anlage größer, erhält der Betreiber für den Anlagenteil ab 10 kWp 7,03 Cent pro kWp. Betreiber großer Anlagen erhalten für den Anlagenteil ab 40 kWp eine Vergütung von 5,54 Cent (bis 100 kWp).
  • Auch die Dachfläche (60 bis 80 m2) reicht in jedem Fall aus.
 
Praxis-Tipp

Ertragserwartung planen

Eine pauschal richtige Größe für PV-Anlagen gibt es gleichwohl nicht. Mit einem Experten – Solarteur oder Fachbetrieb – sollte daher in jedem Fall, ausgehend von den Ertragserwartungen, genau geplant werden, welche Dimensionierung der Anlage im konkreten Fall infrage kommt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ohne Stromspeicher meist nur 30 % des PV-Stroms selbst verbraucht werden können. Zudem sind größere Anlagen pro kWp günstiger. Hier gilt es also, ein wirtschaftliches Optimum zu finden.

 
Größe der Anlage Ertrag pro Jahr Dachfläche
4 kWp 3.600 kWh 25 – 30 m2
6 kWp 5.400 kWh 35 – 50 m2
9 kWp 8.100 kWh 55 – 70 m2
14 kWp 12.000 kWh 75 – 100 m2

PV-Inselanlagen[1] können zwar technisch realisiert werden, sind aber unwirtschaftlich. Bei Spitzenlast wird über kurze Zeit viel Energie benötigt. Um alle erdenklichen Fälle abdecken zu können, muss die Anlage inklusive Stromspeicher entsprechend groß dimensioniert sein. Für ein normales Einfamilienhaus bedeutet das, eine Anlage mit ungefähr 7 bis 14 kWp PV-Leistung und einen Stromspeicher mit etwa 20 bis 40 Kilowattstunden Speicherleistung betreiben zu müssen.

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