Ein weiteres Instrument, das wir immer noch unseren Bedürfnissen anpassen, ist der "dynamische Themenspeicher". Damit haben wir schon sehr früh angefangen. Im Grunde ist das nicht anderes als die Sammlung wichtiger Themen und Aktionsideen im Rahmen von Brainstormings. Daraus wurden dann jene ausgewählt, die wir zeitnah angehen und in unsere Balanced Scorecard einbinden. Dazu haben wir die Ideen auf einem Zeitstrahl verteilt. So konnten wir eine Vorentscheidung für die Auswahl treffen.

Was aber wird aus den nicht ausgewählten Ideen? Aus den vielen Festlegungen, die wir "Hausaufgaben" nennen? Kommen sie irgendwann "auf Wiedervorlage"? Verschenken wir da nicht viele Anregungen?

Auch in dieser Frage müssen wir erlernen, welcher Weg sich für uns eignet. Es geht ja einerseits um eine realistische Einschätzung des Machbaren. Eine Hausaufgabe oder ein ausgewähltes Thema wird nicht dadurch erledigt, dass wir sie aufschreiben. Selbst die konkrete Benennung von Verantwortung und Termin setzt keinen Automatismus in Gang.

Rückblickend betrachtet haben wir uns regelmäßig zu viel vorgenommen. Wir leben keine Kultur des "konstruktiven Nein-Sagens". Sich auf das Wesentliche konzentrieren, bedeutet eben, alles andere nicht zu tun. Aber wollen das alle? Es gibt ja diesen schönen Spruch: "Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Wo kein Wille ist, gibt es Gründe". Wir vergeuden unsere Zeit zu oft mit der Suche nach Gründen. Vielleicht ist das ein Ausdruck dafür, dass unsere definierten Schwerpunkte nicht den gemeinsamen Willen widerspiegeln. Doch das auch offen zu sagen, fällt schwer.

Inzwischen probieren wir das Arbeiten mit einer "Thementafel" – in Ablehnung an das "Backlog", wie es im Projektmanagement genutzt wird (s. Abb. 3).

Abb. 3: Thementafel (Backlog)

So eine Tafel kann in jedem Standort geführt werden. Es reichen dafür "Post it"-Zettel – das geht also mit ganz einfachen Mitteln und ergibt einen schnellen Überblick. Zum Schluss aber braucht es immer die eigene Konsequenz. Die kann durch kein noch so geeignetes Instrument ersetzt werden. Daran müssen wir weiter arbeiten. Ich werde am Schluss noch einmal darauf zurückkommen.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Finance Office Premium enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge