Prof. Dr. Jana Heimel, Prof. Dr. Martin Stirzel
Ideen und Initiativen zur Gründung neuer Unternehmen sind aus unserem Wirtschaftssystem nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus ist in den letzten Jahren ein regelrechter Gründungs-Boom eingetreten, welcher durch Digitalisierung, neue Geschäftsmodelle sowie eine generelle Start-up-Kultur und auch die Verfügbarkeit von Risikokapital angetrieben wurde. Auch wenn der Gründungsboom laut aktuellen Statistiken schon wieder etwas abgeflaut ist und sich auf ein natürliches Niveau eingependelt hat, so wird die neue Form von Gründungen ein fester Bestandteil des Unternehmertums bleiben. Themen wie die noch Jahre andauernde Interpretation und Umsetzung von Digitalisierung fördern dies.
Innovationskraft von Start-ups nutzen
Großkonzerne nutzen Start-ups, Beteiligungsfonds und Inkubatoren, um auf diesem Wege Zugang zu Innovationen zu erhalten. Aber selbst Gründer mit kleinen Ein-Personen-Geschäftsideen begannen sich an den großen Start-ups im Silicon Valley zu orientieren. Anstelle von klassischen Unternehmensgründungen sind durch die Start-up-Kultur richtige Marktplätze entstanden. Diese folgen bestimmten Konventionen und machen eine methodische Auseinandersetzung mit neuen Geschäftsideen mehr denn je erforderlich. Am Anfang spielt hier insbesondere die strategische Analyse eine Rolle, da hier die Fundamente für ein Start-up gelegt werden.
Zwei Beispiele
Im Start-up Unternehmen erfolgreich zu sein, oder gar zusätzlich Investorengeld von Dritten einzuwerben, ist nicht einfach. Strategisches Management und insbesondere strategische Analyse sind für beide Seiten – sowohl potenzielle Gründer als auch potenzielle Käufer – essentiell, um den für die Zukunft "richtigen Weg" zu finden und einzuschlagen und so langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die strategische Analyse leistet damit einen Beitrag zur Strukturierung und Professionalisierung. Wie diese pragmatisch und realitätsnah in Start-up-Szenarien genutzt werden kann, wird im Folgenden anhand von zwei Beispiel-Cases gezeigt:
- Fahrrad-Tourismusunternehmen: Bietet Kunden Touren mit dem Medium Fahrrad in spezieller Form an.
- Fahrzeug-Aftermarket-Dienstleister: Bietet Kunden eine Anpassung des Mediums Automobil auf Kundenwünsche/Spezialbedarfe an.
Beide Unternehmen gehören dem Dienstleistungssektor an und versorgen Kunden individuell mit Sonderformen der Mobilität.