1.1 Warum ist unternehmerischer Klimaschutz so wichtig?
Larry Fink (Gründer und Chef von Blackrock Inc.) schrieb in einem Brief an die Aktionäre des weltgrößten Vermögensverwalters dieser Welt im Januar 2022: "Wir haben Nachhaltigkeit ins Zentrum unseres Handelns gerückt. Nicht etwa weil wir Umweltschützer, sondern weil wir Kapitalisten und Treuhänder unserer Kunden sind."
Klimaschutz als eines der zentralen Handlungsfelder der ökologischen Nachhaltigkeit wird mit dieser Aussage auf die gleiche Ebene wie die finanzielle Performance gehoben. Aber nicht nur Investoren, sondern auch Mitarbeitende, Kunden und weitere Stakeholder verlangen heute von Unternehmen klare Aussagen, inwieweit sie die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) umsetzen.
1.2 Das sind die Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS)
Deutschland möchte bis zum Jahr 2030 seinen Treibhausgas-Ausstoß gegenüber dem Jahr 1990 um 65 % verringern, bis zum Jahr 2050 um 100 %. Diesem Klimaziel vorausgegangen war eine Klage beim Bundesverfassungsgericht. Dieses erklärte am 29.4.2021 das Deutsche Klimaschutzgesetz in Teilen für verfassungswidrig. Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts verpflichtete den Staat aktiv vorzubeugen, sodass es in Zukunft nicht zu unverhältnismäßigen Einschränkungen der Freiheitsgrundrechte der heute jüngeren Menschen kommt. Daher wurde das Ziel bis 2030 auf 65 % erhöht.
Die höheren Ambitionen wirken sich auch auf die CO2-Minderungsziele bis zum Jahr 2030 in den einzelnen Sektoren aus: Diese sind:
- Energiewirtschaft,
- Industrie,
- Verkehr,
- Gebäudebereich und
- Landwirtschaft.
Damit leistet Deutschland seinen Beitrag zur Erreichung des Ziels des Klima-Abkommens von Paris, nämlich die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad.
1.3 Die Maßnahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS)
Um dies zu gewährleisten, gibt es in Deutschland bereits seit 2021 eine CO2-Steuer für
- Benzin,
- Diesel,
- Heizöl,
- Flüssiggas,
- Erdgas
- und ab 2023 zusätzlich für Kohle.
Aktuell liegt die CO2-Steuer bei 30 EUR/Tonne CO2 und wird bis 2025 auf 55 EUR/Tonne CO2 steigen. Außerdem gibt es den regulierten Emissionshandel auf EU-Ebene für die großen Energie- und Industrieanlagen sowie für den Flugverkehr innerhalb der EU. Diese müssen ihre Emissionen durch CO2-Zertifikate abdecken. Betroffen sind z. B. Unternehmen in der Eisen- und Stahlindustrie sowie Stromproduzenten.
1.4 Investitionen in Klimaschutz werden sich langfristig rechnen!
Als Unternehmen heute in Klimaschutz zu investieren, wird sich langfristig rechnen. Denn einerseits werden Abhängigkeiten reduziert und Risiken minimiert, andererseits auch finanzielle Anreize für die Reduktion von CO2 geschaffen.