Einführung
Die Unternehmensplanung ist ein sehr komplexer Vorgang. Viele Einzelplanungen müssen über die Teilpläne zum Gesamtplan zusammengefasst werden. Dabei sind nicht nur Additionen durchzuführen. Aufwändiger sind die Abhängigkeiten, die zwischen den einzelnen Plänen bestehen und die dafür sorgen, dass viele Daten mühsam umgerechnet werden müssen. Im Grunde durchlaufen die Planungsdaten den gleichen Weg wie die späteren Leistungen und Kosten in der Istkostenrechnung.
Der Vertriebsbereich plant die Absätze und Umsätze, die Gemeinkosten entstehen in den Kostenstellen und werden von den Kostenstellenleitern im Rahmen der Unternehmensplanung festgelegt. Die Fertigungskosten in Form von Material und Fertigungslöhnen entstehen in den Produktionsabteilungen und müssen auch dort geplant werden. Während im Ist die Kosten und Leistungen in den Fachbereichen entstehen und über die Finanzbuchhaltung in die Kostenrechnung gelangen, wird der Plan direkt dort abgeliefert.
Aufgabe in der Kostenrechnung ist die Verarbeitung der einzelnen Teilpläne zu einem Gesamtplan. Nach Abschluss dieser den Planungsprozess begleitenden Arbeiten werden die Daten aus dem Gesamtplan in die Instrumente der Kostenrechnung integriert. Vor allem werden für die Berichte die Planspalten aufgebaut und für die Abweichungsanalyse aufbereitet. Damit beginnt ein wichtiger Teil der Aufgaben in der Kostenrechnung erst nach der eigentlichen Planungsarbeit. Dazu gehört auch, die ursprüngliche Planung zu bewahren und notwendige Anpassungen am genehmigten und vorbereiteten Plan vorsichtig einzufügen.
1 Vom Einzelplan zum Gesamtplan
Das Ergebnis der Gesamtplanung ist eine Kostenartenrechnung, die für den Planungszeitraum die erwarteten Werte aufbereitet, eine Plankostenstellenrechnung und eine Kostenträgerrechnung mit den Plankalkulationen. Doch bis dahin ist es von den Teilplänen ausgehend noch ein weiter Weg.
Abb. 1: Teilpläne und deren Beziehungen
Innerhalb der einzelnen in Abb. 1 dargestellten Teilpläne können weitergehende Teilungen möglich sein. Denkbar sind z. B. unterschiedliche Vertriebspläne für differenzierte Vertriebsbereiche oder Produktionspläne, die für eigenständige Fertigungsbereiche Unterpläne enthalten. Ob dies so ist, hängt ab von der Größe und der Struktur des Unternehmens.
Die Verdichtung der Einzelpläne zum Gesamtplan beginnt nicht erst dann, wenn alle Teilpläne abgeschlossen sind. Bereits beim Abgleich von Teilplänen untereinander müssen Plandaten verdichtet werden. So kann die Produktionsplanung erst dann beginnen, wenn die Absatzpläne fertig sind. Neben der endgültigen Aufstellung der Pläne in der Kostenrechnung gehört daher die Verdichtung im laufenden Prozess zur Aufgabe.
1.1 Laufende Verdichtung im Planungsprozess
Die Art und Weise, wie einzelne Teilpläne zu übergeordneten Einheiten verdichtet werden, ist sehr vielfältig und abhängig von den Planungsinhalten. Im einfachsten Fall werden die Einzeldaten zweier oder mehrerer Pläne addiert. Doch es gibt auch komplexe Zusammenhänge, die eine umfangreiche Berechnung notwendig machen.
1.1.1 Werte addieren
Wenn es darum geht, vergleichbare Pläne mit gleichen Planobjekten zusammenzufassen, reicht in der Regel die einfache Addition aus. Werden z. B. Absatz und Umsatz der Produkte in regional unterschiedlichen Vertriebsbereichen geplant, können die Werte für den Vertriebsplan insgesamt zusammengezählt werden.
Zwei Bereiche addieren
Ein Hersteller für Glasbauteile gliedert seinen Vertrieb in die Bereiche gewerbliche und private Kunden. Beide verkaufen die gleichen Produkte. Die Planung wird vom jeweiligen Vertriebsbereichsleiter ausgeführt, die Gesamtvertriebsplanung ergibt sich aus der Addition der Werte.
Artikel |
Plan gewerbliche Kunden |
Plan private Kunden |
Gesamtplan |
Nummer |
Bezeichnung |
Absatz |
Umsatz |
Absatz |
Umsatz |
Absatz |
Umsatz |
675001 |
Glastür A |
85 |
68.000 |
45 |
45.000 |
130 |
113.000 |
675002 |
Glastür B |
10 |
15.000 |
15 |
22.500 |
25 |
37.500 |
676002 |
Fenster Norm |
850 |
212.500 |
250 |
100.000 |
1100 |
312.500 |
usw. |
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Für die weitere Planung im Unternehmen sind die Summen des Gesamtplanes ausschlaggebend. Für die Beurteilung der Vertriebsplanung wird weiter auf die unterschiedlichen Pläne Bezug genommen.
Auch die Inhalte unterschiedlicher Pläne können für die weitere Verarbeitung addiert werden. Soll z. B. die Plangröße der einzelnen Kostenarten ermittelt werden, muss die Addition der Daten aus den Teilplänen zu der gewünschten Summe führen.
Nur Gleiches addieren
Prüfen Sie vor der Addition von Planwerten, ob sich diese auf den gleiche Sachverhalt beziehen. Nur dann dürfen Sie die Daten zusammenzählen. Nur die Absätze identischer Produkte dürfen addiert werden, nur die Fertigungsstunden mit vergleichbaren Kosten werden zusammengefasst. Sie müssen immer bedenken, dass bei der Verdichtung Detailinformation verloren gehen.
1.1.2 Werte weiterleiten
Auf den ersten Blick erscheint die reine Weiterleitung von Daten von einem Teilplan in den nächsten als wenig aufregend. So werden z. B. die notwendigen Investitionen aus dem Produktionsplan in den Investitionsplan übertragen oder die Personalplanung aus Produktions-, Vertriebs- und Beschaffungsplanung wird je...