Anhang nach IFRS / 4.3 Eigenkapitalveränderungsrechnung

Rz. 150

Bereits durch IAS 1 (revised 2007) kam es im Vergleich mit den Vorgängerversionen zu einer klaren Trennung der Eigenkapitalveränderungen, welche die Kriterien für Erträge und Aufwendungen i. S. d. Conceptual Framework erfüllen (Inhalt der Gesamtergebnisrechnung), sowie den "nicht ergebnisbezogenen" Eigenkapitalveränderungen (Inhalt der Eigenkapitalveränderungsrechnung).^[1] Nach IFRS 18.107 hat die Eigenkapitalveränderungsrechnung nach IFRS Folgendes zu enthalten:

• das Gesamtergebnis der Berichtsperiode, wobei die Beträge, die den Eigentümern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen insgesamt zuzurechnen sind, getrennt auszuweisen sind;
• für jede Eigenkapitalkomponente die Auswirkungen einer rückwirkenden Anwendung oder rückwirkenden Anpassung, die gem. IAS 8 bilanziert wurden, und

• für jede Eigenkapitalkomponente eine Überleitungsrechnung für die Buchwerte zu Beginn und am Ende der Berichtsperiode, wobei Veränderungen gesondert auszuweisen sind, die zurückzuführen sind auf

  (i)	das Periodenergebnis,
  (ii)	das sonstige Gesamtergebnis und
  (iii)	die Transaktionen mit Eigentümern, die in dieser Eigenschaft handeln, wobei Einzahlungen von Eigentümern und Ausschüttungen an Eigentümer sowie Veränderungen von Eigentumsanteilen an Tochterunternehmen, die keinen Verlust der Beherrschung nach sich ziehen, gesondert auszuweisen sind (letztgenanntes ist allein in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung relevant).

Rz. 150a

IFRS 18.130 enthält Wahlpflichtangaben zu den ausgegebenen Anteilen am Eigenkapital, die entweder in der Bilanz, der Eigenkapitalveränderungsrechnung oder im Anhang darzustellen sind. Gem. IFRS 18.30 a) sind für jede Klasse von Anteilen anzugeben:

• die Zahl der genehmigten Anteile,
• die Zahl der ausgegebenen und voll eingezahlten Anteile und die Anzahl der ausgegebenen und nicht voll eingezahlten Anteile,
• der Nennwert der Anteile oder die Angabe, dass die Anteile keinen Nennwert haben,
• eine Überleitungsrechnung der Zahl der im Umlauf befindlichen Anteile am Anfang und am Ende der Berichtsperiode,
• die Rechte, Vorzugsrechte und Beschränkungen für die jeweilige Klasse von Anteilen, einschließlich der Beschränkungen in Bezug auf die Ausschüttung von Dividenden und die Rückzahlung von Kapital,
• Anteile am Unternehmen, die von diesem selbst oder seinen Tochterunternehmen oder assoziierten Unternehmen gehalten werden,
• Anteile, die für die Ausgabe aufgrund von Optionen und Verkaufsverträgen zurückgehalten werden, unter Angabe der Modalitäten und Beträge.

Zudem muss das Unternehmen nach IFRS 18.130 b) die Art und den Zweck jeder innerhalb des Eigenkapitals gebildeten Rücklage beschreiben.

Rz. 151

Zu den Wahlpflichtangaben, die entweder im Anhang oder unmittelbar in der Eigenkapitalveränderungsrechnung zu erfüllen sind, zählen:

• Entwicklungsrechnung für die einzelnen Komponenten des sonstigen Gesamtergebnisses vom Anfangs- zum Endbestand der Berichtsperiode (IFRS 18.109),
• Höhe der während der Berichtsperiode erfassten Ausschüttungen an die Eigenkapitalgeber sowie Dividende je Aktie (IFRS 18.110).