Wenn die Entscheidung für ein bestimmtes Heizungssystem (oder die Umrüstung eines bestehenden Heizungssystems) gefallen ist, geht es an die Installation. Die übernimmt in der Regel ein Heizungsfachbetrieb. Möglich ist aber auch, je nach Umfang der erforderlichen baulichen Maßnahmen, einen Projektierer zu finden, der das gesamte Projekt steuert, die Montage und Installation der Anlage plant und die Arbeiten durch professionelle Partner ausführen lässt (Dachdecker, Zimmermann, Statiker, Heizungsfachbetrieb, Elektroinstallateur).
4.1 Angebotseinholung
Wärmepumpenheizungen boomen erst seit wenigen Jahren und sind für viele Heizungsfachbetriebe, die über Jahrzehnte Öl- und Gasheizungen installiert haben, ein neues Themenfeld. Wärmepumpen können nicht von der Stange verkauft werden, sondern müssen auf die jeweilige Situation maßgerecht zugeschnitten werden. Das verlangt spezielle Expertise und Know-how, über die nicht alle Heizungsfachbetriebe verfügen.
Die Entscheidung hängt letztlich vom Angebot vor Ort ab, da gerade bei privaten Betreibern und kleineren Anlagen der schnelle Kontakt (auch während des Betriebs der Anlage) und die regionale Verfügbarkeit wichtige Vorteile sind.
Bei der Wahl des richtigen Betriebes sollten folgende Kriterien herangezogen werden:
- Mit welchen Planungs- und Montagezeiträumen muss gerechnet werden?
- Welche Lieferfristen werden angegeben?
- Wurden die mit der Anlage verbundenen Ziele im Angebot ausreichend berücksichtigt?
- Gibt es einen direkten Ansprechpartner für das Projekt?
- Wurde nach einem Verbrauchsausweis gefragt?
- Welche Komponenten, Marken, Hersteller werden in welcher Qualität angeboten?
- Ist die Heizungsanlage richtig dimensioniert?
- Hat der Fachbetrieb Referenzen aus Projekten in der Nachbarschaft/Umgebung?
- Bietet der Betrieb einen kostenlosen Termin vor Ort an, um die Begebenheiten zu begutachten und Fragen zu beantworten?
- Werden Alternativen bei den Wärmequellen vorgeschlagen, auch unter Berücksichtigung örtlicher Gegebenheiten?
- Wird eine Heizlastberechnung vorgeschlagen?
Energieberater hinzuziehen
Es lohnt sich in jedem Fall, mehrere Angebote einzuholen, um Kosten zu sparen und eine hochwertige Anlage zu bekommen. Den besten Heizungsfachbetrieb erkennt man nicht direkt. Die oben genannten Kriterien sind eine gute Grundlage für einen qualifizierten Vergleich. Unabhängig davon sollten Interessenten aber in jedem Fall einen Energieberater zu Rate ziehen. Auch die Preissituation ist sehr dynamisch und kann bei verschiedenen Anbietern zu erheblichen Unterschieden führen.
4.2 Installation und Inbetriebnahme
Die Installation eines Wärmepumpenheizsystems ist sehr davon abhängig, welche Wärmequelle gewählt wurde und ob daher umfangreichere Erdarbeiten erforderlich sind, die den Installationsaufwand erhöhen:
- Luft/Wasser-Wärmepumpen sollten möglichst nah am Haus stehen, damit ein Wärmeverlust des Heizungswassers durch den Transport in die Heizungsrohre verhindert wird. Sie benötigen nur wenige bauliche Maßnahmen, bevor sie aufgestellt werden können. Sie brauchen einen ebenen Untergrund, wofür gegebenenfalls ein Fundament gegossen werden muss. Des Weiteren wird eine Hauseinführung benötigt, um das erwärmte Wasser von außen nach innen zu leiten. Insgesamt beträgt die Montagezeit dieser Wärmepumpe nur wenige Tage.
- Die Installation von Sole/Wasser-Wärmepumpen ist in jedem Fall mit umfangreichen Erdarbeiten verbunden und benötigt genügend Platz für Bagger und Werkzeuge auf dem Grundstück. Vor allem in Bestandsbauten muss damit gerechnet werden, dass die Bohrungen und das Anlegen von Kollektorgräben die Gartenflächen beschädigen. Die Planungs- und Bauarbeiten nehmen in der Regel mehrere Monate in Anspruch, wovon auf die eigentliche Montage der Wärmepumpe sieben bis zehn Tage entfallen. Die Wärmepumpe wird meist im Inneren des Hauses aufgestellt. Ideal eignet sich ein Heizungskeller, in dem sie etwa 1 bis 2 Quadratmeter Platz benötigt.
- Wasser/Wasser-Wärmepumpen sind ebenfalls mit umfangreichen Erdarbeiten verbunden. Erdbohrungen und behördliche Genehmigungen sind für die Installation Voraussetzung. Insgesamt dauert die Installation etwa sechs bis acht Monate. Auch hier beträgt die eigentliche Montagezeit nur sieben bis zehn Tage. Wasser/Wasser-Wärmepumpen werden ebenfalls meist im Inneren des Hauses aufgestellt. Ein Heizungskeller gilt, wie bei Erdwärmepumpen, als idealer Aufstellort.
Abstand zum Gebäude
Bei der zwischen Wärmepumpe und Gebäude möglichen Entfernung – um vielleicht einen unter optischen Gesichtspunkten günstigen Aufstellort zu wählen – geben die meisten Hersteller eine maximale Kältemittel-Schlauchlänge beziehungsweise Rohrlänge von 15 m an. Bei der Wasser/Wasser-Wärmepumpe ist die Rohrlänge nicht von Relevanz. Die Rohre sind so gut isoliert, dass es keinen nennenswerten Temperaturverlust gibt.
Bei der Luft/Wasser-Wärmepumpe muss je nach Bundesland ein Abstand von mindestens 3 Metern zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Wärmepumpen sind zwar leiser geworden, verursachen aber dennoch Lüftungsgeräusche von etwa 60 Dezibel (dB). In...