Die Installation eines Wärmepumpenheizsystems ist sehr davon abhängig, welche Wärmequelle gewählt wurde und ob daher umfangreichere Erdarbeiten erforderlich sind, die den Installationsaufwand erhöhen:
- Luft/Wasser-Wärmepumpen sollten möglichst nah am Haus stehen, damit ein Wärmeverlust des Heizungswassers durch den Transport in die Heizungsrohre verhindert wird. Sie benötigen nur wenige bauliche Maßnahmen, bevor sie aufgestellt werden können. Sie brauchen einen ebenen Untergrund, wofür gegebenenfalls ein Fundament gegossen werden muss. Des Weiteren wird eine Hauseinführung benötigt, um das erwärmte Wasser von außen nach innen zu leiten. Insgesamt beträgt die Montagezeit dieser Wärmepumpe nur wenige Tage.
- Die Installation von Sole/Wasser-Wärmepumpen ist in jedem Fall mit umfangreichen Erdarbeiten verbunden und benötigt genügend Platz für Bagger und Werkzeuge auf dem Grundstück. Vor allem in Bestandsbauten muss damit gerechnet werden, dass die Bohrungen und das Anlegen von Kollektorgräben die Gartenflächen beschädigen. Die Planungs- und Bauarbeiten nehmen in der Regel mehrere Monate in Anspruch, wovon auf die eigentliche Montage der Wärmepumpe sieben bis zehn Tage entfallen. Die Wärmepumpe wird meist im Inneren des Hauses aufgestellt. Ideal eignet sich ein Heizungskeller, in dem sie etwa 1 bis 2 Quadratmeter Platz benötigt.
- Wasser/Wasser-Wärmepumpen sind ebenfalls mit umfangreichen Erdarbeiten verbunden. Erdbohrungen und behördliche Genehmigungen sind für die Installation Voraussetzung. Insgesamt dauert die Installation etwa sechs bis acht Monate. Auch hier beträgt die eigentliche Montagezeit nur sieben bis zehn Tage. Wasser/Wasser-Wärmepumpen werden ebenfalls meist im Inneren des Hauses aufgestellt. Ein Heizungskeller gilt, wie bei Erdwärmepumpen, als idealer Aufstellort.
Abstand zum Gebäude
Bei der zwischen Wärmepumpe und Gebäude möglichen Entfernung – um vielleicht einen unter optischen Gesichtspunkten günstigen Aufstellort zu wählen – geben die meisten Hersteller eine maximale Kältemittel-Schlauchlänge beziehungsweise Rohrlänge von 15 m an. Bei der Wasser/Wasser-Wärmepumpe ist die Rohrlänge nicht von Relevanz. Die Rohre sind so gut isoliert, dass es keinen nennenswerten Temperaturverlust gibt.
Bei der Luft/Wasser-Wärmepumpe muss je nach Bundesland ein Abstand von mindestens 3 Metern zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Wärmepumpen sind zwar leiser geworden, verursachen aber dennoch Lüftungsgeräusche von etwa 60 Dezibel (dB). In Wohngebieten darf der Wert von 40 dB(A) nachts nicht überschritten werden.
Lärm-Pegel-Messung durchführen
Um Ärger mit dem Nachbarn zu vermeiden, sollte daher eine Lärm-Pegel-Messung durchgeführt werden. Der Deutsche Wärmepumpenverbund bietet einen Online-Schallrechner an. Nach Angabe von Modell und Aufstellort rechnet er die mögliche Lärmbelästigung nach der TA Lärm aus.
Schallrechner: https://www.waermepumpe.de/schallrechner/
Rohrverbindung
Unabhängig vom Wärmepumpentyp müssen dann Außeneinheit und Inneneinheit durch Rohre verbunden werden. Sie werden durch die Hauswand geführt. Je nach Wärmepumpentyp werden der Kondensator, manchmal auch der Verdichter, manchmal die gesamte Elektronik und Mechanik, innen positioniert, manchmal wird auch alles bis auf den Kondensator außen verbaut.
Installation
Die Installation selbst erfolgt in mehreren, teilweise parallel verlaufenden Arbeitsschritten:
- Aufstellort: Geprüft werden müssen hier die Oberfläche, auf der die Wärmepumpe stehen soll, sowie die Entfernung zwischen Heizungsraum, Energiequelle und Wärmepumpe.
- Fundament: Bei einer Außenaufstellung der Wärmepumpe oder der Außeneinheit bei Split-Pumpen muss ein Betonfundament gegossen werden.
- Hauseinführung: Hier ist zu klären, ob die Hauseinführung zur Wärmepumpe ober- oder unterirdisch erfolgt. Wenn sich der Heizungsraum beispielsweise im Erdgeschoss befindet, muss diese natürlich oberirdisch stattfinden.
- Bohrung: Für die Zuleitung der Wärmequelle bei Innenaufstellung bzw. der Wärme bei Außenaufstellung muss ein Loch durch die Hauswand gebohrt werden. Nachdem Außen- und Inneneinheit positioniert wurden, werden beide durch Rohre miteinander verbunden.
- Gasstilllegung: Falls vorher eine Gasheizung verwendet wurde, sollte geklärt werden, ob der Gasanschluss noch benötigt wird.
- Schornsteinstilllegung: Wenn der Schornstein nicht mehr benötigt wird, also kein Kamin vorhanden ist, könnte dieser ebenfalls stillgelegt werden. Die Abmeldung beim Schornsteinfeger muss dabei meist persönlich erfolgen.
Hydraulischer Abgleich
Sobald alle Komponenten miteinander verbunden sind, kann die Heizungsanlage in Betrieb genommen werden. Wenn das System läuft, wird abschließend mithilfe des hydraulischen Abgleichs die Heizleistung optimiert. Der hydraulische Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung in allen Heizungsleitungen. Die Durchflussmenge an heißem Wasser wird an den Thermostatventilen in jedem Raum individuell eingestellt.