Geschichte der Wärmepumpe
Wärmepumpen erfahren seit einigen Jahren vor allem vor dem Hintergrund der Diskussion um fossile Brennstoffe einen Aufschwung: in der öffentlichen Wahrnehmung, in der energiepolitischen Diskussion und auch in den Absatzzahlen. Sie sind aber keine neue Erfindung. Ihre Geschichte reicht weiter zurück ins 18. Jahrhundert. Damals (1777) entdeckte der schottische Mediziner und Chemiker William Cullen bei Experimenten mit Diethylether, dass dem Reaktionsgefäß Wärme entzogen wird, wenn der Äther mithilfe von Unterdruck zum Verdampfen gebracht wird. Er suchte nach einem neuen Mittel zur Tiefkühlung. Doch es dauerte noch 60 Jahre, bis der amerikanische Maschinenbauer Jacob Perkins 1834 das erste funktionierende Kühlgerät mit mechanischem Kompressor vorstellte. Von einer kommerziellen Verwendung war man da noch meilenweit entfernt. Viele Wissenschaftler experimentierten mit wechselnden Kühlmitteln und höhere Drücken, um die Abläufe in diesen Kältemaschinen zu verbessern. Doch den wirklichen Durchbruch schafften die Kühlgeräte erst nach dem Ersten Weltkrieg in den USA. Hier wurden zudem bereits in den 1920er Jahren serienmäßig Klimaanlagen gebaut, die eine Heizfunktion besaßen.
Bereits fast 100 Jahre vorher (1824) veröffentlichte der französische Physiker und Ingenieur Nicolas Carnot erste Grundsätze zum Wärmepumpenprinzip. 1852 schrieb William Thomson in einer Abhandlung, dass die Kältemaschinen auch zum Heizen genutzt werden könnten. In vielen Ländern wurde weiter an der Wärmepumpentechnik geforscht und gearbeitet, um einen wirtschaftlichen Einsatz zu ermöglichen, vor allem in Zeiten von Ressourcenknappheit und hoher Brennstoffpreise. In den 1920er Jahren gingen in Zürich die ersten größeren Wärmepumpenanlagen zur Beheizung von Gebäuden in Betrieb.1969 nahm Klemens Watterkotte, Gründer der heute noch produzierenden Watterkotte GmbH, in seinem eigenen Haus die erste Niedertemperatur-Fußbodenheizung in Betrieb, die mit einer Erdwärmepumpe gekoppelt war. Vor allem in Kombination mit der Möglichkeit, trotz niedriger Systemtemperatur angenehm zu heizen, wurde die Wärmepumpe langsam wirtschaftlicher.
Bedingt durch die Energiekrisen der 1970er Jahren wuchs zwar das Interesse an alternativen Heizungssystemen. Doch erst mit den 1990ern und den Jahrzehnten danach etablierte sich das System Wärmepumpe immer stärker auf dem Wärmemarkt und konnte sich als ökologische Alternative zu den klassischen Gas- und Ölheizungen durchsetzen.