Das Grundwasser ist die ergiebigste Wärmequelle für Wärmepumpen. Durch die über das Jahr relativ konstante Temperatur von 8 bis 12 °C garantiert einen optimalen Heizbetrieb. Dadurch lassen sich die im Vergleich aller Systeme höchsten Wärmeentzugsleistungen generieren. Die Wärmequelle Wasser bietet sich vor allem in Gebieten mit hohem Grundwasserspiegel an.

Um das Wasser als Wärmequelle nutzen zu können, sind zwei Brunnen erforderlich: Ein Förder- und ein Schluckbrunnen. Der Schluckbrunnen soll in Richtung des Grundwasserstromes vom Förderbrunnen fortführend mindestens 15 Meter von diesem entfernt liegen. Die benötigte Grundwassermenge beträgt für 1 kW Heizleistung in etwa 250 Liter pro Stunde. Die Ergiebigkeit ist über einen Dauerpumpversuch nachzuweisen.

 
Hinweis

Brunnenbohrung im Geojetting-Verfahren

Mit dem Geojetting-Verfahren können die erforderlichen Brunnenbohrungen im Vergleich zur konventionellen Technik schneller und kostengünstiger durchgeführt werden. Außerdem können damit auch bislang für Brunnen nicht erschließbare Grundstücke im Bestandsbau genutzt werden. Das neuartige Bohrverfahren macht sich die Schneidwirkung von Wasser unter Höchstdruck zu Nutze und überträgt dieses Prinzip auf die Bohrtechnik: Das Gestein wird durch die schneidende Kraft des Wassers und die im Bohrkopf befindlichen Düsen fast vollständig aufgelöst und ermöglicht dadurch eine höhere Bohrgeschwindigkeit, so dass der Zugang zur Erdwärme schneller und leichter möglich ist. Mit dem Verfahren lassen sich sogar Schrägbohrungen realisieren.

Vor der Entscheidung für Wasser als Wärmequelle sollte eine genaue Grundwasseranalyse durchgeführt werden Denn die Ab- bzw. Anlagerung von unlöslichen Eisen- und Manganverbindungen in den Rohren birgt Korrosionsrisiken, die in erster Linie durch die Wasserbeschaffenheit bestimmt wird. Wer das Risiko erst gar nicht eingehen möchte, kann im Grundwasserkreislauf einen Wärmetauscher mit Systemtrennung einsetzen. Dann ist aber eine zweite Primärpumpe notwendig. Einen Ausweg bieten elektronische geregelte Brunnenpumpen, die aber noch einen hohen Anschaffungspreis haben.

Für die Installation des Brunnens ist eine Genehmigung durch das Wasserwirtschaftsamt nötig, da auf das Grundwasser zugegriffen wird.

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