InnovationLabs in der Bundeswehr: Keimzellen für eine erfolgreiche Digitalisierung

Der Begriff „GovTech“ (Government Technology) bezeichnet Kooperationen zwischen öffentlichen Verwaltungen und zumeist externen privaten Unternehmen, um innovative Technologien so schnell wie möglich für den Verwaltungsapparat nutzbar zu machen. In immer mehr Fällen gründen Verwaltungen aber auch eigene Innovationslabore (sogenannte Innovation Labs), die, obwohl finanziert und beaufsichtigt durch die jeweilige Behörde, in der Regel autonom arbeiten.
Bundeswehr: Innovation Units
Ein Paradebeispiel hierfür sind die sogenannten „Military Digital Innovation Units“ der Bundeswehr, die 2016 eingeführt wurden. Vor diesem Hintergrund wurde zunächst für drei Jahre das „Cyber Innovation Hub“ (CIHBw) gegründet, mit dem im eigenen Haus technologische Innovation angestoßen, entwickelt und umgesetzt werden sollen. Die Initiative hat sich aus Sicht der Bundeswehr bewährt und wird daher bis heute fortgeführt.
Cyber Innovation Hub
Organisatorisch ist der Hub eine Abteilung der BWI gmbH, einer Bundesgesellschaft und als solche das IT-Systemhaus der Bundeswehr. Er finanziert sich aus Haushaltsmitteln der Bundeswehr, alle Innovationsvorhaben unterliegen einem engen Monitoring. Die Führung erfolgt durch ein Management Board mit einem Leiter. Darunter gibt es zwar verschiedene Teams mit ihren jeweiligen Leitern. Die Besetzung der Teams wird dabei flexibel gehandhabt, je nach Aufgabenstellung wird ein Spezialteam mit Mitgliedern, die über die notwendigen Qualifikationen verfügen, zusammengestellt.
Spezialteam Intrapreneurship
Ein solches Spezialteam ist das „Team Intrapreneurship“, dessen oberstes Ziel es ist, Soldaten sowie zivile Mitarbeitende bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen zu unterstützen und somit zur Entwicklung eines innovationsaufgeschlossenen „Mindsets“ (Mentalität) in der Bundeswehr beizutragen. Instrumente des Hubs bilden „Innovation Challenges“, „Intrapreneur Pitches/Fast Tracks“, „Innovation Workshops“ sowie Innovationslandkarten.
Innovationslandkarte
Ein zentrales Werkzeug für das digitale Innovationsmanagement der Bundeswehr, seines Planungsamtes sowie des CIHBw ist dabei die Innovationslandkarte. Diese IT-Plattform stellt den vernetzten Wissensaustausch zwischen allen Innovationsakteuren sicher, visualisiert Ideenquellen und bietet die Möglichkeit, Ideen unkompliziert zu teilen. Die Vernetzung von Innovationsakteuren ist dabei ein Schwerpunkt. Im Jahr 2022 ist es unter anderem gelungen, Schnittstellen mit der „Innovationslandschaft „CIRCyber- und Informationsraum“ abzustimmen und dabei verschiedene Ansätze des Innovationsmanagements miteinander zu harmonisieren.
Innovation Challenges
Ein weiteres wichtiges Instrument ist die Innovation Challenge. Bei ihr werden in einem begrenzten Bundeswehrbereich alle Mitarbeitenden aufgerufen, sich an einem Innovationsprojekt zu beteiligen. Die eingehenden Ideen werden gesichtet und eine gewisse Anzahl an Vorschlägen kommt dann in eine Endausscheidung. Als erstes Projekt wurde 2019 die „Innovation Challenge Einsatzflottille 1“ durchgeführt. Diese Einsatzflottille bildet einen der drei Großverbände der Deutschen Marine, zu der unter anderem Versorgungsboote, Korvetten, U-Boote, Flottendienstboote und Minenjagdboote gehören.
Innovationshemmende Bürokratie
Bei der Challenge sollten Probleme innerhalb der Einsatzflottille 1 identifiziert werden, deren Lösung in der Folge Gegenstand der zweiten Wettbewerbsrunde sein sollte. Durch das Projektteam wurde schließlich nicht ein einzelnes Thema, sondern ein übergeordnetes Problemfeld ausgewählt, das als Ursache für mehrere Probleme erkannt wurde – dieses war (ironischerweise) ausgerechnet die innovationshemmende Bürokratie innerhalb des Großverbands.
-
Personalakten im öffentlichen Dienst
3441
-
Schafft das Mitarbeitergespräch ab!
104
-
Faxgeräte in Behörden - Bann oder Beibehaltung?
88
-
Teilzeitkrankschreibung – ein Gewinn für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?
88
-
Arbeitsverträge künftig per E-Mail möglich
58
-
Öffentliche Verwaltung ohne Personal? 4 Wege aus der Krise!
52
-
Fünf Tipps für erfolgreiche Behördenkommunikation
44
-
Wie Behörden erfolgreich kommunizieren
392
-
Landkreis darf auf Homepage kein kostenloses Stellenportal führen
37
-
Studie: Bedarf und Wachstumspotenziale von KI in der Verwaltung noch größer als im Privatsektor
36
-
Ineffizienter Ausbau der Verwaltung verschärft demografische Probleme der Privatwirtschaft
28.02.2025
-
Etteln, nicht Sydney oder Hong Kong: Westfälisches Dorf ist „Smart City 2024“
21.02.2025
-
Kundenzufriedenheit mit der Verwaltung: Von der Customer Journey zur Citizen Journey
14.02.2025
-
„Veränderungsexperten“ für die Verwaltungen dringend gesucht
07.02.2025
-
115 Verwaltungsleistungen des Bundes sind endgültig digital
28.01.2025
-
Mit-Mach-Stadt Brandis: Wo der Bürgermeister zum Café Communale einlädt
24.01.2025
-
IW-Studie: Personalmangel trotz Stellenzuwachs
22.01.2025
-
Teilzeitkrankschreibung – ein Gewinn für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?
13.01.2025
-
Neues Digital-Gesetz: Mehr und schnellerer Datenaustausch bei der Abwicklung von Asylverfahren
10.01.2025
-
Effiziente Verwaltung durch interkommunale Zusammenarbeit
06.01.2025